von fe 18.01.2019 16:19 Uhr

Sanität: Gewerkschaft wehrt sich gegen Deutschkenntnisse in 3 Jahren

220 kürzlich in Südtirol angestellte Ärzte können kein Deutsch. Um die auf drei Jahre befristeten Stellen danach weiterhin behalten zu können, haben die Mediziner bis zum Ende des Arbeitsverhältnisses Zeit, den Zweisprachigkeitsnachweis vorzulegen. Nun wehrt sich eine Gewerkschaft dagegen.

Pädiatrie im Krankenhaus Bozen - Foto: UT24

In Südtirol braucht es in jeder öffentlichen Stelle den Zweisprachigkeitsnachweis. Wenn die 220 Ärzte diesen nicht binnen drei Jahren vorweisen können, müssen sie ihren befristeten Posten räumen.

„Drei Jahre sind kurz um Deutsch zu lernen, wir denken fünf Jahre wären eine vernünftige Zeit“, sagt Ivano Simioni, Sekretär der Ärztegewerkschaft Bsk, zum Alto Adige. „Wir werden den neuen Landesrat Thomas Widmann um eine Ausnahme bitten“.

„Ich bin noch nicht gewählt. Deshalb habe ich auch noch keinen Titel zu bestimmen, was Sache ist oder was auch nicht Sache ist“, sagt Thomas Widmann auf Anfrage von UT24. Man müsse sich in einer neuen Aufgabe erst orientieren, informieren und richtig gut einlernen. „Dann braucht es eine Vision für die nächsten zehn Jahre, die schrittweise umgesetzt werden muss“, so Widmann.

Rechtliche Schwierigkeiten

Allein schon rechtliche Schwierigkeiten bei der Umsetzung von befristeten Fünf-Jahresverträgen sieht Tony Tschenett vom Autonomen Südtiroler Gewerkschaftsbund (ASGB). „Aufgrund der gesetzlichen Bestimmungen, kann ein Vertrag inzwischen nur auf zwei Jahre befristet werden“, sagt Tschenett zu UT24. „Einen befristeten Vertrag von fünf Jahren zu geben, ist gesetzlich gar nicht möglich.“

„Wenn jemand als Arzt nach Südtirol kommt, muss er von vornherein wissen, dass er Deutsch können muss. Es werden sehr viele Kurse angeboten. Ich glaube schon, dass ein Arzt im Stande ist, Deutsch in zwei Jahren zu lernen“, so Tschenett.

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