von ih 16.12.2018 14:26 Uhr

Moslems kaufen Kirche in Italien

Der Verkauf einer leerstehenden katholischen Kirche im norditalienischen Bergamo sorgt für Aufruhr. Nachdem die Gesundheitsbehörde Medienberichten zufolge das Glaubenshaus im Oktober dieses Jahres zur Versteigerung ausgeschrieben hat, hat nun ausgerechnet der Verband der Moslems in Bergamo den Zuschlag erhalten.

APA

Zunächst hatte die rumänisch-orthodoxe Gemeinde ihr Interesse an der katholischen Kirche bekundet. Doch im letzten Moment schnappte der Verband der Moslems in Bergamo der christlichen Vereinigung das Gebäude für rund 450.000 Euro vor der Nase weg.

Der Verkauf an die islamische Vereinigung schockte nicht nur die Rumänen. Alleine die Vorstellung, die kleine katholische Kirche in der vornehmen Stadt am Alpenrand könne zu einer Moschee umfunktioniert werden, sorgte für großen Aufruhr in der Bevölkerung.

„Allah wirft Jesus hinaus“, titelte etwa die Zeitung Libero zu der aufsehenerregeneden Kirchen-Auktion. Ihr Herausgeber Vittorio Feltri stammt selbst aus Bergamo. „Der Tempel wurde den Hassern des Westens zugeschlagen“, schrieb dieser in einem Leitartikel.

Inzwischen hat sich auch der lombardische Präsident Attilio Fontana in die Debatte mit eingeschaltet. Er versprach, die Versteigerung wieder rückgängig zu machen, damit die orthodoxen Gläubigen die Kirche weiter nutzen können. Dies habe er Pfarrer Velescu bereits telefonisch zugesichert, so Fontana.

Moslems beklagen sich über Räumlichkeit

Joussef Ait Abboudel, der Sprecher des Verbandes der Moslems in Bergamo, erklärte gegenüber Bergamo News, seine Gemeinde suche „mehr Autonomie, Stabilität und Würde“. Rund 400 Moslems müssen im Moment in einem ehemaligen Lager für Tischlereibedarf unter einer Straßenbrücke zum regelmäßigen Gebet zusammenkommen. Im Fastenmonat Ramadan sind es bis zu 2000 Menschen. „Wenn wir beten, wackelt der ganze Raum wegen der Lkw, die über uns her fahren“, klagt Ait Abboudel.

Doch Pfarrer Velescu, dessen christlicher Gemeinde der Rauswurf aus der katholischen Kirche droht, hat wenig Mitgefühl mit der islamischen Gemeinschaft. „Mit allem gehörigen Respekt, weil sie ja auch Menschen sind wie wir – das ist eine Kirche. Ich würde nie eine Moschee kaufen und sie in eine Kirche verwandeln. Aus brüderlicher Sicht hätten sie nie an der Auktion teilnehmen sollen“, sagt er.

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