von ih 11.10.2018 14:23 Uhr

Ländlicher Raum muss auch nach der Wahl im Fokus bleiben

„Perspektiven für die alternde Gesellschaft im ländlichen Raum“ ist das Jahresthema 2019 der Plattform Land. Besonders vor dem Hintergrund von immer mehr älteren Menschen auf dem Land müssen der zukünftige Landtag und die Landesregierung gezielte Maßnahmen für die Senioren setzen. Die bisherige gute Politik für die Peripherie soll weitergeführt werden, fordert die Mitgliederversammlung der Plattform Land.

Foto: SWR

Neben der Aufnahme der Kammer der Architekten als 13. Organisation in die Plattform Land standen auf der Mitgliederversammlung die Herausforderungen für die Generationen – und hier besonders der Älteren – im ländlichen Raum vor dem Hintergrund des demografischen Wandels im Mittelpunkt. Für die nächsten fünf Jahre sieht die Mitgliederversammlung die folgenden sechs Themenbereiche als zentral an:

Kooperation und Vernetzung

Sektoren- und gemeindeübergreifende Kooperationen sollen verstärkt und vor allem unbürokratisch gefördert werden. Es gibt zwar einzelne Förderschienen (z.B. innerhalb des Förderprogramms LEADER), diese sind aber oft mit großen bürokratischen Hürden verbunden.

Dezentrale Daseinsvorsorge

Der Ausbau des flächendeckenden schnellen Internets inklusive der „letzten Meile“ hat absolute Priorität. Das Breitband auf dem Land darf nicht teurer sein als in den Zentren. Zudem ist die Nahversorgung auch durch neue multifunktionale Dienstleistungszentren (Servicepoints) zu gewährleisten.

Dezentralisierung

Die Digitalisierung macht’s möglich: Teile der öffentlichen Verwaltung sollen in den ländlichen Raum verlegt werden. Ebenso sollte die Ansiedlung von Unternehmen im ländlichen Raum gefördert werden. Für diese sollen, soweit möglich, leerstehende oder wenig genutzte Gebäude wieder eine Verwendung finden. Damit wird der Flächenverbrauch verringert, was ebenfalls Ziel der Plattform Land ist.

Subsidiarität

Die Eigenständigkeit und Selbstentscheidungsfähigkeit der Gemeinden soll auch in finanzieller Hinsicht gestärkt werden. Dies gilt gerade im Hinblick auf das neue Landesgesetz zu Raum und Landschaft, durch das die Gemeinden innerhalb der Siedlungsgrenzen mehr Entscheidungsfreiheit haben.

Unternehmertum

Um die Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe zu stärken, könnten Kompetenzzentren geschaffen bzw. ausgebaut sowie Start-ups in Zusammenarbeit mit Wissenschaft und Forschung im ländlichen Raum angegangen werden. Beispiele wie das Automotiv-Kompetenzzentrum in Bruneck und das Gründer- und Innovationszentrum BASIS Schlanders sollen auch in anderen ländlichen Gegenden entstehen, um qualifizierte Arbeitsplätze in der Peripherie zu schaffen und der Abwanderung der „hellen“ Köpfe vorzubeugen.

Kulturlandschaft und natürliche Lebensgrundlagen

Südtirols Natur- und Kulturlandschaft ist von großem Wert. Für die Landschaftspflege und die Umweltprogramme braucht es ausreichend finanzielle Mittel.

„Wir werden auch in der nächsten Legislaturperiode die Interessen des ländlichen Raums in Südtirol engagiert vertreten und Maßnahmen für Verbesserungen vorlegen“, sagte Plattform-Land-Präsident Andreas Schatzer. Zudem soll die gute Politik der letzten Jahrzehnte für den ländlichen Raum weitergeführt werden. „Der Grundstein dafür wurde bereits von der amtierenden Landesregierung und den vorherigen Landesregierungen gelegt. Gerade in Zeiten von großen Veränderungen durch Digitalisierung und Migration soll besonders auf den ländlichen Raum geachtet werden“, sagte Plattform-Land-Vizepräsident Leo Tiefenthaler.

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