von su 27.09.2018 11:54 Uhr

Ergotherapeutische Behandlung ist bei psychischer Genesung wichtig

Immer mehr Menschen leiden an psychiatrischen Erkrankungen. Moderne, übergreifende ganzheitliche Behandlungsmethoden werden damit immer wichtiger. Ergotherapeutische Behandlung und psychische Gesundheit – diese Zusammenhänge wurden kürzlich im Rahmen einer Veranstaltung in der Landesfachhochschule für Gesundheitsberufe Claudiana beleuchtet.

Im Bild 1: v.l. Rossella Ghensi (Ergotherapeutin APSS Trento), Angelo Bottini (Ergotherapeut Modena), Yann Bertholom (Ergotherapeut und Präsident SITO), Barbara Tosetto (Studiengangsleiterin Ergotherapie an der Claudiana), Prof. Univ. Dr. Andreas Conca (Direktor des psychiatrischen Dienstes und Koordinator des landesweiten Dienstes für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie im Gesundheitsbezirk Bozen), Dott. Konrad Tratter (Pflegedienstleitung), Kathrin Malfertheiner (Ergotherapeutin Gesundheitsbezirk Brixen), Priv. Doz. Dr. med. Evi Comploj (Wissenschaftliche Leiterin Claudiana), Matthias Möller (Ergotherapeut Schweiz), Dott. Lorenzo Bassani (Verantwortlicher Kinder- und Jugendpsychiatrie Meran), Vera Alippi (Ergotherapeutin Schweiz)

Es ging dabei darum, inwiefern und warum auch im Bereich Psychiatrie die ergotherapeutische Behandlung angeboten werden soll.

Antworten auf diese Frage gaben international tätige Fachspezialisten aus Italien, der Schweiz, England und Deutschland.

Unter anderem war auch Univ. Prof. Dr. Andreas Conca, Direktor des psychiatrischen Dienstes und Koordinator des landesweiten Dienstes für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie im Gesundheitsbezirk Bozen als Referent und Moderator zu Gast.

Entwicklung in Südtirol und Welschtirol

Die Veranstaltung – die mit 150 Teilnehmer gut besucht war – wurde von der Leiterin des Studiengangs Ergotherapie Dott.ssa Barbara Tosetto mit ihrem Team organisiert.

Der Kongress stand unter der Schirmherrschaft von SITO, der italienischen Gesellschaft für Ergotherapie. Dabei ließ man die letzten 20 Jahre in Südtirol und Welschtirol Revue passieren und beleuchtete die Entwicklung auch in Hinblick auf die Erkenntnisse aus anderen europäischen Ländern.

Sensibilisierung für die Intervention des Ergotherapeuten

„Ziel der Veranstaltung war es, die Studenten bzw. die Teilnehmer zu sensibilisieren, damit sie die Intervention des Ergotherapeuten im Hinblick auf wissenschaftliche Evidenz und Interprofessionalität kennenlernen können.

Das bisher positive Feedback erlaubt es mir, mit Zufriedenheit zu bestätigen, dass auch kleine Veranstaltungen wie diese zu hervorragenden Ergebnissen führen und die Grundlage für effektive Teamarbeit schaffen, die auf die Bedürfnisse der Menschen eingeht,“ sagt Studiengangsleiterin Tosetto.

Somit war das Resümee der Tagung klar: Als Berufsgruppe im Bereich der Psychiatrie sind Ergotherapeuten Experten in den betätigungsorientierten Dimensionen des Lebens und haben die Möglichkeit Patienten zu unterstützen, um wirksam Strategien zu erlernen, um das Erkennen von Lebenssinn und Hoffnung zu fördern und soziale Rollen zu etablieren, welche zu Lebenszufriedenheit und -qualität beitragen können. Daher ist Ergotherapie ein integraler Bestandteil der psychiatrischen und psychotherapeutischen Hilfen.

Ergotherapie in der Psychiatrie

Ergotherapie beschreibt die Wissenschaft, den Menschen durch Betätigung mehr Teilhabe im Alltag zu ermöglichen, immer mit dem Ziel Gesundheit und Wohlbefinden zu verbessern. Die Ergotherapie ist auch im Bereich der Psychiatrie reich an Geschichte sowie theoretischen und praktischen Modellen.

Der Ergotherapeut gilt als die ideale Fachperson der Veränderung an Ort und Stelle, in Gedanken, in der Planung und in der rehabilitativen Behandlung von Menschen um deren Beziehungs- und Handlungsfähigkeit auf dem eigenen Lebensweg, im Beruf und in der Gesellschaft zu optimieren.

Bei der ergotherapeutischen Behandlung von Menschen zur Verbesserung der psychischen Gesundheit müssen verschiedene psycho-soziale Dimensionen beachtet werden: Der Austausch im Team, der psycho-dynamische Ansatz, medizinische Fortschritte in den verschiedenen Bereichen (Pharmakologie, Neurowissenschaften, Genetik, Psychotherapie) und die Behandlung des Umfeldes und der Alltagsaktivitäten.

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