Mutter verkauft neun Tage altes Baby für 38 Euro
Inna Petrova scheint die letzten Sekunden mit ihrem Mädchen äußerst nervös zu sein. Sie läuft ständig auf und ab, gibt dem Neugeborenen in der Wolldecke hin und wieder einen Kuss. Dann erscheint plötzlich Natalia Zhdanova, eine 43-jährige Lehrerin, die samt Begleitung aus St. Petersburg angereist ist, um das Baby abzuholen.
Gefälschte Geburtsurkunden wurden extra für den Sicherheits-Check am Flughafen bereits besorgt und der Rückflug nach St. Petersburg steht schon in den Startlöchern. Zhadanova schaut noch ein letztes Mal auf die Uhr, nimmt sich ihr Baby und verschwindet. So ist es zumindest auf den Aufnahmen zu sehen, die von den russischen Behörden veröffentlich worden sind.
25-Jährige hoffte auf Hilfe
Gegenüber Ermittlern meinte die verzweifelte Mutter später, sie wünschte, sie könnte die Uhr zurückdrehen. Doch zu diesem Zeitpunkt schien die finanzielle Situation für sie aussichtslos. Auch von ihrer Familie habe sie keinerlei Unterstützung erhalten.
„Natürlich war es schwer das Kind wegzugeben“, wird Petrova von der Krone zitiert. Obwohl sie das Kind zuvor in ein Waisenheim hätte bringen wollen, entschied sie sich dann doch dafür, das Baby einer 43-Jährigen zu überlassen, die sie zuvor nie getroffen hatte. „Sie meinte, sie will mir helfen und einen Job für mich in St. Petersburg finden“, erklärte die 25-Jährige.
Beide Frauen wurden festgenommen und sitzen mittlerweile in Untersuchungs-Haft. Ihnen drohen bis zu zehn Jahren Haft wegen Verstoß gegen das russische Kinderhandelsgesetz.