Riesen-Jubel um erneuerten „Jedermann” in Salzburg
Einzig, dass infolge des Schlechtwetters (der Regen hatte erst am frühen Abend aufgehört, die Zeit, Bühne und Zuschauerränge zu trocknen, war zu kurz) bereits die vierte „Jedermann”-Premiere in Folge indoor stattfinden musste, tat der allgemeinen Begeisterung Abbruch. Ansonsten hat die im Vorjahr teilweise recht arg gescholtene
Inszenierung deutlich gewonnen. Tobias Moretti präsentiert seine Titelfigur geschäftiger und weniger grüblerisch, ehe ihm die Todesahnung die finstersten Gedanken beschert. Peter Lohmeyer hat als Tod deutlich mehr Gewicht bekommen und legt Auftritte von gespenstischer Intensität hin.
Filmmusik von Wolfgang Mitterer
Weiterhin zu Herzen gehen Edith Clever als Jedermanns besorgte Mutter und Mavie Hörbiger als schwindsüchtige Werke. Stefanie Reinsperger hat als Buhlschaft deutlich vorteilhaftere Kostüme erhalten und sorgt sich als ehrlich Liebende um ihren Freund, den sie schließlich doch verlässt.
Ebenfalls als Gewinn erweist sich die neue Musik von Wolfgang Mitterer, die Facetten von Filmmusik einbringt.
Nur der krampushafte Teufel Hanno Koflers will noch nicht so recht in das Gesamtbild passen, das dem Genius Loci auch ohne Domplatz um vieles gerechter wird als im Vorjahr.
Bis 27. August noch 13 Mal auf Spielplan
Hugo von Hofmannsthals „Spiel vom Sterben des reichen Mannes”, jenes Werk, das mit den Salzburger Festspielen verbunden ist wie kein zweites, steht bis 27. August noch 13 Mal auf dem Spielplan.