von ih 23.07.2018 07:30 Uhr

Mesut Özil würde Erdogan-Foto nochmal machen

Mesut Özil hat seinen Rücktritt aus der deutschen Nationalmannschaft erklärt. Außerdem hat der Weltmeister von 2014 in einer Stellungnahme bei Twitter klargemacht, sein umstrittenes Foto mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan nicht zu bereuen. Ganz im Gegenteil.

Mesut Özil überreichte dem türkischen Präsidenten ein signiertes Trikot - Foto: Ak Parti/Facebook

„Für mich macht es keinen Unterschied, wer der Präsident ist, für mich kam es darauf an, dass es der Präsident ist. Respekt für ein politisches Amt zu bezeugen, ist eine Sichtweise, die, und da bin ich mir sicher, auch die Queen und Premierministerin Theresa May teilten, als sie Erdogan in London empfingen. Ob nun türkischer oder deutscher Präsident – ich hätte nichts anderes gemacht“, so der 29-jährige Mittelfeldspieler des FC Arsenal.

Mit Kritik spart Özil auch in seiner Erklärung auch nicht an der deutschen Medienlandschaft. Diese hätte laut ihm „rassistisch“ agiert, als wochenlang über sein Foto mit dem türkischen Präsidenten berichtet worden sei. Jedoch sei mit keinem einzigen Wort erwähnt worden, dass er unter anderem Kindern auf der ganzen Welt Operationen ermögliche, wettert der gebürtige Gelsenkirchener.

„Ich fühle mich unerwünscht“

Doch auch sein Verhältnis zum Deutschen Fußball-Bund (DFB) scheint mehr als gekränkt zu sein. So schreibt Özil weiters: „Aufgrund der Behandlung, die ich vom DFB und vielen anderen erfahren habe, möchte ich nicht länger das Trikot des deutschen Nationalteams tragen. Ich fühle mich unerwünscht. Schweren Herzens und nach langer Überlegung werde ich also nicht länger für Deutschland spielen, während ich dieses Gefühl des Rassismus und des fehlenden Respekts habe. Ich habe das deutsche Trikot mit viel Stolz und Aufregung getragen, aber nicht mehr.“

Damit beendet Mesut Özil nach 92 Länderspielen und 23 Toren seine Karriere in der deutschen Nationalmannschaft mit ganz viel Ach und Krach. Auch viele seiner Fans reagierten auf die unerwartete Stellungnahme des 29-Jährigen geschockt. Viele wollen nicht nachvollziehen, warum der Spieler wochenlang zu den Vorwürfen geschwiegen hat und nun die Schuld für den Skandal bei anderen sucht. Der DFB und Bundestrainer Joachim Löw haben bislang nicht zum Rücktritt Özils Stellung bezogen.

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