von su 10.07.2018 12:00 Uhr

Landtagswahl: Team Paul Köllensperger

Der Abgeordnete der 5-Sterne-Bewegung, Paul Köllensperger, hat am Dienstag auf einer Pressekonferenz in Bozen, seine weitere politische Laufbahn vorgestellt. UT24 berichtete. Hier der Originaltext in voller Länge.

Logo Team Köllensperger
Ich habe Sie zu dieser Pressekonferenz in meinem Namen eingeladen. Das erweckt vielleicht bei Ihnen Erwartungen, und ich kann Ihnen gleich sagen, dass diese Erwartungen nicht unbegründet sind. Ich trete im Herbst bei den Landtagswahlen mit einer Liste unter meinem Namen an. Südtirol ist in vielerlei Hinsicht ein besonderes Land. Wir in Südtirol haben ein angestammtes Bedürfnis, propositiv zu denken, unser Heimatbegriff ist mit dem der Familie und des Dorfes verbunden und die Hoffnungen auf die Zukunft gelten den Gemeinschaften, mit denen wir verbunden sind. Südtirol ist reich an natürlicher Schönheit, seine Bewohner sind geprägt von Herzlichkeit, Gastfreundschaft, Ehrlichkeit, Fleiß und Unternehmertum; dies gepaart mit der Brückenfunktion aufgrund der Mehrsprachigkeit und des interkulturellen Reichtums hat es Südtirol in den letzten Jahrzehnten zu berechtigtem Wohlstand gebracht. Das Vereinswesen sowie das Ehrenamt blühen und stellen einen wesentlichen gesellschaftlichen Faktor dar, die Zivilgesellschaft ist mündig geworden und die Wirtschaft läuft. Vieles funktioniert also. Aber es gibt eben auch die Besonderheiten, dass Südtirol die Pensionsansprüche für Politiker bei Pensionsantritt ausbezahlt, dass Interessenkonflikte an der Tagesordnung sind (siehe SEL, Genossenschaftswesen, Banken), dass bürokratische Monster geschaffen werden (siehe IDM), die nach nur 2 Jahren rückentwickelt werden müssen, dass zukunftsträchtige Initiativen wie eine pestizidfreies Mals als Nestbeschmutzer abgetan werden, dass gegen den Flughafenausbau stimmende Bürger als nicht kompetent abgetan werden, dass … Während Südtirol in einer globalisierten Welt immer vielfältiger wird, kann man sich nicht der Tatsache entziehen, dass ein jahrzehntelanges Polit- und Verwaltungsmonopol zu immer größeren und haarsträubenden Exzessen führt. Meine vergangenen 5 Jahre als Oppositionspolitiker – damals als Quereinsteiger – haben mich gelehrt, wie wichtig Oppositionsarbeit ist, vor allem unter dem Aspekt der Kontrolle, aber gleichzeitig habe ich auch die Grenzen derselben erfahren, wenn es darum geht etwas zu bewegen. Siehe meine Initiativen zu Gesundheitswesen, Mobilität, Banken, sozialem Wohnbau oder der Raika – Reform. Meine Wähler, meine Nicht-Wähler, Sie, auch Politikerkollegen bescheinigen mir, seriöse und konstruktive Arbeit geleistet zu haben – persönlich und insbesondere für die Zukunft meines Landes reicht mir dies jedoch nicht. Zudem spüre ich bei den Bürgerinnen und Bürgern dieses Landes einen gestärkten Willen und Mut zur Veränderung. Dieser immer wieder an mich herangetragene Wille nach Veränderung spornt mich an. Deshalb habe ich beschlossen, jetzt VORAUS zu gehen. Ich machen einen Schritt weiter, da der eingeschlagene Weg für mich nicht abgeschlossen ist. Daher habe ich beschlossen, mich den kommenden Landtagswahlen mit einer eigenen Liste zu stellen. Ich habe das Gefühl, dass ich diesen Schritt machen muss, dass er dazu beitragen kann, in Südtirol einen Wandel einzuleiten, und dafür verspüre ich Energie und Begeisterung. So wie ich vor 5 Jahren das Gefühl hatte, als Unternehmer in die Politik einzusteigen um einen aktiven Beitrag zu leisten, so habe ich jetzt die Überzeugung dass es an der Zeit ist eben einen Schritt weiter zu gehen. Dem in den vergangenen Jahrzehnten in unserem Land Erreichten zollen wir großen Respekt. Der Schwerpunkt unseres Programms für eine Alternative betrifft jedoch jetzt die Chance einer Veränderung im ‚Wie‘ des politischen Handelns – wie unser Land den Herausforderungen der Zukunft begegnen soll: Ich (wie auch mein Team) stehe für Gemeinwohl anstelle von Partikularinteressen In Alternativen denken anstelle von Taktieren Gesunder Hausverstand anstelle von Parteibuch Ergebnisorientiert anstelle von machtorientiert Meritokratie anstelle von Postenschachern Eine liberale Politik der Chancengleichheit, Unabhängigkeit, Gerechtigkeit als Maxime des politischen Handelns. Und dazu eine ordentliche Portion gesunder Hausverstand. Es geht mir darum, nicht nach Legislaturperioden und Wahlkampfterminen zu planen und zu handeln, sondern nach Grundsätzen, die man in einem Satz gut auf den Punkt bringen kann: wie wollen wir in Südtirol der Zukunft leben? Oder: Enkeltauglichkeit in unserem Tun und Handeln. Politik verstehen wir als verantwortungsvollen Dienst am Bürger im Auftrag der Menschen, die uns dafür ihr Vertrauen schenken. Vertrauen gepaart mit dem Elan, etwas Neues zu wagen, etwas, was sie bisher nicht versucht haben, ein Projekt mitzutragen, wo sie als Partner mit eigener Verantwortung ihre Stimme abgeben mit der Sicherheit, dass sie gehört wird und Gewicht hat. Wir bieten den SüdtirolerInnen nun eine Alternative, die sich dies zum Ziel setzt. Ich und meine Mitstreiter bieten den Wählern an, dafür Verantwortung zu übernehmen, und dies kann nur geschehen über Mitregieren. Die Entscheidung darüber liegt natürlich beim Wähler. Das Angebot steht. Ein Auftrag zum Mitregieren, damit nach 70 Jahren politischer Monokultur eine Regierung entsteht, in der wir alles daran setzen werden, dass die daraus entstehende Diskussionskultur innerhalb derselben ausschließlich dem Gemeinwohl und der Enkeltauglichkeit meines Heimatlandes dient. Soviel für heute zum Umriss meiner Liste. Kandidaten wie auch inhaltliche Schwerpunkte werden sukzessive in den nächsten Wochen folgen. Es ist Zeit für neues, Zeit vorauszugehen. Ich freu mich, dass es jetzt endlich losgeht.

Paul Köllensperger

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  1. pepse78
    11.07.2018

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