von red 13.06.2018 07:51 Uhr

Lokalgäste von Ötztaler Gastwirt sollen für FPÖ-Prozess zahlen

Der Ötztaler Gastwirt Christoph Fiegl steht wegen eines Plakats, auf dem er hochrangigen Regierungspolitikern der FPÖ den Zutritt zu seinem Lokal untersagt hat, vor Gericht. Aufgrund der auf ihn zukommenden Prozessspesen fürchtet der Gastronom bereits jetzt um seine Existenz. Daher sollen nun seine Lokalgäste und Gönner für die möglicherweise entstehenden Unkosten von 80.000 Euro aufkommen.

Foto: Facebook

Fiegl schreibt zum laufenden Prozess der beiden FPÖ-Politiker Heinz-Christian Strache und Norbert Hofer gegen das vor seinem Lokal aufgehängte Plakat folgendes:

Heute fand am Landesgericht Innsbruck der Gerichtstermin statt. Wie das Verfahren ausgeht ist nicht absehbar. Das Urteil ergeht in den nächsten zwei Monaten schriftlich. Im schlimmsten Fall kommen auf mich als Beklagten Prozesskosten in der Höhe von 80.000,- Euro zu. Das wäre für mich als Betreiber einer kleinen Gastwirtschaft ein enormer Schaden. Wir haben 30 Sitzplätze. Bei unseren Live-Konzerten sind maximal 70 Gäste bei freiem Eintritt im Lokal. Dem gegenüber stehen zwei Spitzenpolitiker, welche die vollen finanziellen und juristischen Möglichkeiten ihrer Position gegen mich auffahren.

Christoph Fiegl

Lokalgäste und Gönner sollen spenden

Fieglhofft daher dringend auf finanzielle Unterstützung seiner treuen Lokalgäste und Unterstützer. Dafür hat der Gastronom extra ein sogenanntes Crowdfunding-Konto eingerichtet. Die eingehenden Beträge werden dort gesammelt und dienen angeblich zur Abdeckung der Prozesskosten und Forderungen.

Sollte der Prozess dennoch gewonnen werden, so möchte Fiegl das gesammelte Geld an die Organisation SOS-Mitmensch spenden. Dabei handelt es sich laut dem Ötztaler Gastwirt um „eine karitative Vereinigung, die sich gegen Ausgrenzung, Fremdenhass und Rassismus engagiert“.

Inwieweit eine solche Spende mit der von Fiegl plakatierten „Ausgrenzung“ von Politikern und Sympathisanten der FPÖ zusammenpasst, konnte der Gastronom nicht erläutern.

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  1. Diandl
    13.06.2018

    Welche Ironie! Der Kneipenchef möchte das gespendete Geld für seine Prozeßkosten bei Nichtbedarf an “SOS-Mitmensch, eine Organisation gegen Ausgrenzung, Fremdenhaß und Rassismus” spenden, und betreibt selbst Ausgrenzung und Haß.
    Dann spielt er auch noch das unschuldige Opfer, das nun mit den selbstverschuldeten Prozeßkosten klar kommen muß. Wer so bescheuerte Plakate gestaltet wie er, kann sich nichts anderes erwarten.
    Es ist gut, daß die beiden FPÖ-Spitzenexponenten gegen ihre Verunglimpfung vorgehen, denn Diskriminierung politisch Andersdenkender darf nicht etabliert werden!
    “Kauft nicht bei Juden!” – mit dieser Geisteshaltung kann sich scheinbar auch heute noch so mancher identifizieren.

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