von ih 24.04.2018 13:23 Uhr

„Wenig Geld für langes Warten“

Die extremen Wartezeiten bei Facharztvisiten im Sanitätsbetrieb seien schon lange bekannt. Bei Wartezeiten bis zu einem Jahr sei es verständlich, dass verzweifelte Patienten den Privatarzt aufsuchen. Die Kosten für solche Visiten sprengen jedoch häufig den Rahmen des Erträglichen. Nach diversen Berichterstattungen von Seiten der Medien hat der freiheitliche Landtagsabgeordnete Walter Blaas jetzt bei der Landesregierung nachgefragt, wie es um die vollständige Kostenrückerstattung bei langen Wartezeiten wirklich steht.

Bild: Pixabay

Die Landesregierung will Patienten, die länger als 60 Tage auf eine fachärztliche Visite warten und deshalb eine private Arztpraxis aufsuchen müssen, mit maximal 50 Euro entschädigen. In Anbetracht der Kosten für solch eine private Behandlung sei der „Lösungsvorschlag“ der Landesregierung nicht zu tolerieren, kritisiert Blaas.

„Auch soll solch eine Entschädigung nur dann ermöglicht werden, wenn es sich um Bereiche handelt, in denen keine Vormerkung innerhalb von 60 Tagen garantiert werden kann. Außerdem fordert die Landesregierung, dass die Patienten dem Antrag auf Rückerstattung neben der Rechnung noch eine Bewilligung des Allgemeinarztes beilegen – ein weiterer bürokratischer und zeitlicher Aufwand. Als wäre eine Wartezeit von mehr als zwei Monaten – nach oben hin natürlich unbegrenzt – nicht schon genug“, meint der Abgeordnete der Freiheitlichen.

„Diese horrenden Wartezeiten sind meiner Meinung nach eine der größten Baustellen im Südtiroler Sanitätsbetrieb. Ein Problem, das definitiv nicht durch eine Entschädigung, obendrein noch so eine geringe, gelöst werden kann. Es bedarf einer baldigen, grundlegenden Umstrukturierung des Sanitätsbetriebs, um eine wirkungsvolle und gleichzeitig professionelle Versorgung zu gewährleisten“, so Blaas abschließend.

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