Grüne bedauern Rückzug von Martha Stocker
Es besteht für die Grünen kein Zweifel daran, dass Martha Stocker bei einem Wiederantritt im Herbst 2018 einen herben Stimmverlust erlitten hätte und deutlich geschwächt worden wäre. „Das wollte sie sich als selbstbewusster, ja stolzer Charakter, nicht antun, sodass sie einen Abgang mit erhobenem Haupt vorgezogen hat“, glauben die grünen Abgeordneten.
Landesrätin Stocker hat 2014 von ihren Vorgänger im Bereich Gesundheit und Soziales ein schweres Erbe übernommen, die anschließenden Herausforderungen wie Gesundheitsreform und Flüchtlingsbewegung haben die Last ins Ungemessene vergrößert. An diesen Aufgaben hätten sich die allermeisten Anwärter verhoben, Landesrätin Stocker hingegen habe sich diesen Herausforderung im Dienste der Partei gewohnt diszipliniert gestellt, loben die Grünen.
„SVP verliert zentrale Impulsgeberin“
Für die Grünen sei die Bilanz von Stocker mehr als beachtlich: Sie habe an der Schnittstelle zwischen Frauen- und Sozialpolitik, Bildung, Kultur und Volkstumspolitik nicht nur für Ihre Partei Herausragendes geleistet, sondern auch den Übergang von der Ära Magnago in die Ära-Post-Durnwalder-Ära begleitet und maßgeblich gestaltet.
„Nicht in der Tätigkeit als Landesrätin liegt ihr eigentliches Verdienst, sondern in der sorgsamen Gestaltung vieler Übergänge in 40 Jahren. Dabei zählte der Dienst an ihrem Land ebenso viel wie die SVP und die eigene, durchaus macht- und medienbewusste Profilierung. Mit ihrem absehbaren Abgang verliert nicht nur ihre Partei eine zentrale Impulsgeberin. Ihr Abschied ist Signal einer neuen Ära, in der ihre ethisch vielfach entkernte Partei und die Politik nach neuen Werten, Orientierung und Glaubwürdigkeit suchen müssen“, schließen Foppa, Heiss und Dello Sbarba ihre Aussendung.