von ih 28.03.2018 13:36 Uhr

„Eine Provokation“: Venetiens Präsident ist sauer auf Südtirol

Venetien ist sauer auf Südtirol. Weil sich die SVP im italienischen Parlament für die Wiedervereinigung Ladiniens einsetzt, die eine Übernahme der zum Veneto gehörenden Gemeinden Cortina, Colle und Livinallongo vorsieht, wittert der Präsident der Region, Luca Zaia (Lega Nord), einen Skandal. Er bezeichnet das Vorhaben gegenüber der Zeitung Corriere delle Alpi als „Provokation, die wir niemals akzeptieren werden“.

Der Präsident des Veneto, Luca Zaia, hat wenig Verständnis für den Wunsch vieler Ladiner - Foto: Facebook/Zaia

Zaia hat offenbar großen Grund zur Sorge. Es wäre schließlich nicht die erste Gemeinde, die sich von Venetien verabschiedet. So hat sich die Gemeinde Sappada bereits vor wenigen Monaten abgespaltet und an die Region Friaul-Julisch-Venetien angeschlossen. Weil der Abschied besagter Gemeinde für viele politische Vertreter sehr überraschend kam, will sich Präsident Luca Zaia jetzt umso mehr zur Wehr setzen, damit sich ein solches Szenario nicht wiederholt.

„Dann hätte Südtirol bald auch ein Meer“

Da dürfte dem Regionschef die jüngste Initiative von SVP-Senator Meinhard Durnwalder in Rom so gar nicht in das Konzept passen. Dieser hat vor wenigen Tagen einen Gesetzesvorschlag eingebracht, der die Wiedervereinigung der ladinischen Gemeinden vorsieht. Damit würden die derzeit zum Veneto gehörenden Gemeinden Cortina, Colle und Livinallongo an Südtirol übergehen. Ein Herzenswunsch, der von ladinischer Seite großen Zuspruch findet.

Luca Zaia kann dem jedoch relativ wenig abgewinnen. In einem Interview mit dem Corriere delle Alpi wettert er nun gegen den SVP-Politiker und sagt: „Die Initiative von Meinhard Durnwalder ist nicht gerade ein Beitrag für gute nachbarschaftliche Beziehungen. Da können wir Südtirol doch gleich ganz Veneto übertragen, damit sie auch ein Meer bekommen“.

Zaia will gegen Ladinerwunsch „kämpfen“

Der Präsident will deshalb nun mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln „kämpfen“, damit die ladinischen Gemeinden in Venetien nicht mit jenen auf Südtiroler Seite wiedervereinigt werden.

„Veneto ist eine Region mit fünf Millionen Einwohnern, die sich in einem Referendum mehrheitlich für eine Autonomie ausgesprochen hat. Wir wollen deshalb die selben Voraussetzungen bekommen wir unsere Nachbarregion. Ich glaube aber, dass eine Abspaltung von Gemeinden weder uns, noch Südtirol zu gute kommen kann“, so Zaia.

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