von red 24.02.2018 15:00 Uhr

Bergbauernpreise 2018 vergeben

Auf der Landesversammlung des Südtiroler Bauernbundes am Samstag wurden wieder drei Bergbauernfamilien für die mustergültige Führung ihrer Höfe, die Pflege der einmaligen Kulturlandschaft und für den Einsatz für die Allgemeinheit in Bozen mit dem Bergbauernpreis ausgezeichnet. Der Preis wird von den Raiffeisenkassen Südtirols gestiftet.

Foto: SBB

Mit dem Bergbauernpreis werden Familien ausgezeichnet, die unter schwierigen Bedingungen hoch oben am Berg Besonderes leisten. Sie stellen lokale Qualitätsprodukte her und erhalten durch ihre tagtägliche Arbeit die Landschaft Südtirols. Hinzu kommt, dass viele Bergbauern – trotz der vielen Arbeit – in Vereinen und Verbänden aktiv sind, sowie Bräuche und Traditionen pflegen.

„Mit dem Bergbauernpreis 2018 möchten der Südtiroler Bauernbund und die Raiffeisenkassen Südtirols drei Bergbauernfamilien für ihre ganz besonderen Leistungen danken. Der Bergbauernpreis ist aber auch eine Anerkennung für die Tausenden Bergbauernfamilien, die Ähnliches leisten.“, so der Bauernbund in einer Aussendung. Die drei Bergbauernpreis-Träger 2018 sind die Familien Ludwig, Federspieler und Paris.

Familie Peter und Monica Ludwig, Hof Oberleiten, St. Peter/Ahrntal

8 Hektar eigene, sehr steile Wiesen und 11 Hektar gepachtete Wiesen werden von Peter und Monica Ludwig bis zu drei Mal im Jahr gemäht. Hinzu kommen noch drei Hektar Almwiesen und 22 Hektar Wald. Das Futter der Wiesen reicht für die knapp 30 Stück Vieh im Stall. Das Haupteinkommen am Hof kommt vom Verkauf der Bio-Heumilch an Bergmilch Südtirol.
Der besondere Stolz der Familie Ludwig ist die geschichtsträchtige Tauernalm (145 Hektar) mit dem Almausschank und dem Almstall, die nach einem Lawinenabgang im Jahr 2000 wieder aufgebaut wurden. Noch heuer will Peter Ludwig mit einer Almkäserei starten und die Milch der gealpten Tiere vor Ort verarbeiten.
Viele Jahre hat der Bauer für einen zeitgemäßen Almweg zur Tauernalm gekämpft.
Laufend hat die Familie in die Verbesserung des Hofes investiert. So wurden u.a. ein Laufstall errichtet und das Wirtschaftsgebäude neu gebaut. Auch der Maschinenpark ist Schritt für Schritt modernisiert worden und ermöglicht, dass der Hof fast zur Gänze von der eigenen Familie bewirtschaftet werden kann.
Neben der mustergültigen Führung des Hofes mit seinen 112 Erschwernispunkten war der Familie Ludwig stets das Ehrenamt ein Herzensanliegen. Bäuerin Monica Ludwig ist Ortsbäuerin, Tochter Anna Ludwig bei der Südtiroler Bauernjugend auf Orts- und Bezirksebene aktiv. Peter Ludwig war u. a. im SVP-Ortsausschuss, drei Perioden Obmann des Bauernrates Ahrntal und in der Fraktionsverwaltung. Derzeit ist er im Gemeinderat, im Führungsausschusses des Naturparks Riesenferner Ahr und Obmann-Stellvertreter des Bauernrates Ahrntal.

Gottfried Federspieler und Doris Stoffner, Gostnerhof, Lüsen

Der Gostnerhof der Familie Federspieler ist ein klassischer Eisacktaler Milchviehwirtschaftsbetrieb. Zum Hof gehören 8 Hektar steile Wiesen, 15 Hektar Wald und etwa 35 Nutztiere, darunter ein Stier.
10 Hektar Wiesen eines benachbarten Hofes und eine Alm hat Gottfried Federspieler gepachtet, die ebenfalls bewirtschaftet werden.
Die Milchwirtschaft stellt am Gostnerhof die Haupttätigkeit dar. Derzeit ist die Umstellung auf Heumilch in Planung.
Eine Besonderheit am Hof ist, dass die Milch mit einer kleinen Materialseilbahn ins Tal zur Milchsammelstelle befördert wird, bevor sie aufgeladen und an den Milchhof Brixen BRIMI geliefert wird.
Den extremen Bergbauernhof führen Gottfried und Doris mit ihren Töchtern Sarah und Sophie in Vollerwerb. Unterstützt werden sie zudem von den Geschwistern und den Eltern Josef und Flora Federspieler, die, obwohl sie beide schon über 80 Jahre alt sind, noch immer am Hof mithelfen.
Als einer der ersten hat Gottfried Federspieler einen Laufstall errichtet. Auch ein Zubau zur Garage wurde errichtet und derzeit ein Kälberzustall.
Viel Zeit haben Josef und Gottfried Federspieler dem Ehrenamt gewidmet. Altbauer Josef Federspieler ist seit Jahrzehnten bei den Schützen. Gottfried Federspieler ist bei der Ortsgruppe des Südtiroler Bauernbundes (früher als Ortsobmann), beim Viehversicherungsverein, im Gemeinderat, bei der Feuerwehr, in der Höfekommission und beim Maschinenring aktiv.

Harald und Roswitha, Hof Mairing, Nördersberg/Schlanders

Nicht vom Vater, sondern von Onkel Alois Weiss hat Harald Paris den Hof Mairing am Nördersberg übernommen, nachdem die junge Familie den Hof einige Jahre in Pacht hatte.
Harald und Roswitha Paris und die Kinder Daniel, Christian und Lukas bewirtschaften den Hof mit seinen knapp 7 Hektar Wiesen und Äckern seit 2010 biologisch. Dank dreier Standbeine kann der Hof Mairing im Vollerwerb geführt werden.
Am Hof bauen Harald und Roswitha Paris verschiedenstes Biogemüse an, das direkt ab Hof an Private, an Fachgeschäfte und an die Schulmensa in Schlanders verkauft wird. Der Gemüseanbau stellt das Haupteinkommen der Familie dar und lässt sich optimal mit dem zweiten Standbein, der Milchviehwirtschaft, kombinieren. Die Gemüseanbaufläche wechselt Harald Paris regelmäßig mit Grünland ab. Der Mist der Rinder wird als Dünger im Gemüseanbau verwendet.
Die Bio-Heumilch wird an Bergmilch Südtirol geliefert.
Das dritte Standbein ist der Urlaub auf dem Bauernhof. Neben der Familie helfen auch Alois und Adelheid Weiss am Hof mit.
In den letzten Jahren wurde der Hof schrittweise den Erfordernissen angepasst und erneuert. Besonders die Holzarbeiten hat Harald Paris, der ein gelernter Tischler ist, selbst ausgeführt.
Harald Paris ist auch ehrenamtlich aktiv. So ist er u.a. im Verwaltungsrat des Beratungsringes für die Berglandwirtschaft BRING, im Ausschuss des Bodenverbesserungskonsortiums und des Maschinenrings Vinschgau sowie als Schätzmann beim Viehversicherungsverein Nördersberg tätig.

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