von ih 20.10.2017 08:47 Uhr

Blamierte Landeshauptleute?

Die beiden Landeshauptleute Arno Kompatscher (Südtirol) und Ugo Rossi (Welschtirol) haben am Donnerstag einen offenen Brief nach Barcelona und Madrid geschickt. Darin fordern sie eine „autonomiepolitische Lösung“ nach dem Südtiroler Vorbild für Katalonien. „Dumm nur, dass Katalonien schon jetzt eine viel weitreichendere Autonomie als Südtirol hat“, meint dazu Stefan Zelger von der Süd-Tiroler Freiheit.

Ugo Rossi und Arno Kompatscher wünschen sich eine "autonomiepolitische Lösung" für Katalonien - Foto: LPA/ohn

Tatsächtlich besitzt Katalonien bereits jetzt eine viel weitreichendere Autonomie als Südtirol. Diesen Umstand hat der Blog Brennerbasisdemokratie bereits im Juni 2016 näher unter die Lupe genommen (hier geht es zum Artikel).

So verfügen die Katalanen beispielsweise über eine eigene Landespolizei, heben die Steuern selbst ein, und haben sogar in der Migrationsfrage das letzte Wort. Alles Punkte, welche in der Südtirol-Autonomie nicht vorgesehen sind bzw. in die Kompetenz des Staates fallen.

Zelger (Süd-Tiroler Freiheit) kann sich daher einen Seitenhieb gegen Kompatscher und Rossi nicht ganz verkneifen. Er schreibt:

Wie soll die „autonomiepolitische Lösung“ denn aussehen? Soll Katalonien Kompetenzen abgeben um auf den Stand von Süd-Tirol zu kommen?! Wärs nicht so ernst müsste man lachen…

Freiheitliche: „Die sollten sich lieber solidarisch erklären“

Als Anmaßung bezeichnet hingegen der freiheitliche Autonomie-Referent Wolfgang Niederhofer die jüngsten Briefe, welche die Landeshauptleute Kompatscher und Rossi an den spanischen Präsidenten und den katalanischen Regierungschef geschickt haben.

„Die beiden sollten sich lieber solidarisch erklären und sich erstmal in Rom wirksam für jene Kompetenzen einsetzen, über die Katalonien heute schon verfügt“, meint der Freiheitliche in einer Presseaussendung.

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