von apa 21.04.2017 11:55 Uhr

Kritikerwoche in Cannes mit heimischer Koproduktion

Nach der offiziellen Selektion und der Quinzaine des Realisateurs steht nun auch das Programm der Semaine de la Critique bei den 70. Filmfestspielen Cannes. Mit “Teheran Tabu”, dem Kinodebüt von Ali Soozandeh, findet sich eine österreichisch-deutsche Koproduktion unter den sieben ausgewählten Langfilmen, gaben die Organisatoren am Freitag bekannt.

APA (AFP)

Das animierte, von Soozandeh geschriebene und inszenierte Gesellschaftsdrama verwebt das Schicksal von vier Menschen – der Prostituierten Pari, dem Musikstudenten Babak, der Hausfrau Sara und dem Mädchen Donya – in der iranischen Hauptstadt. Sie alle haben auf ihre Weise unter der Tabuisierung von Sex und den restriktiven Gesetzen zu leiden. “Zutiefst menschlich, kritisiert der Film mit Feingefühl und Humor die Scheinheiligkeit und Widersprüchlichkeit des Systems”, urteilt das Auswahlkomitee.

Mit der gemeinsamen Produktion der coop99 aus Wien und Little Dream Entertainment aus Köln hat es erstmals ein Animationsfilm in die Auswahl der “Kritikerwoche” geschafft. Neben sieben Lang- wurden auch zehn Kurzfilme für den Wettbewerb der renommierten Nebenschiene ausgewählt. Über die Vergabe der Preise entscheidet eine internationale Jury, der heuer der brasilianische Filmemacher Kleber Mendonca Filho (“Aquarius”) vorsteht.

Die 1962 gegründete Semaine läuft parallel zur offiziellen Auswahl von 18. bis 26. Mai und hat sich der Entdeckung junger Talente verschrieben. Unter den in dieser Nebenschiene entdeckten Regisseuren befinden sich mit Alejandro Gonzales Inarritu, Bernardo Bertolucci, Wong Kar-wai und Francois Ozon große Namen. 2015 zeigte der Filmakademie-Wien-Absolvent Patrick Vollrath hier seinen Kurzfilm “Alles wird gut”, der später auch für einen Oscar nominiert war.

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