von fe 13.04.2017 13:54 Uhr

Freiheitliche präsentieren Kandidaten: Die Standpunkte

Am Donnerstag stellten die Freiheitlichen ihre beiden Kandidaten für das Amt des Obmanns öffentich vor. UT24 war vor Ort und gibt hier die Standpunkte der beiden Kandidaten wieder.

Bild: UT24

Kandidat Numero eins

Der Salurner Arno Mall (48) ist seit 25 Jahren bei den Freiheitlichen und damit ein echtes Urgestein. Seine Kandidatur als Obmann sei Ehre und Herausforderung zugleich, sagte er bei der Pressekonferenz am Donnerstagvormittag im Bozner Kolpinghaus. Die Blauen sollten sich ihm zufolge wieder ihrer Stärke bewusst werden.

Mall betonte, dass die Familien das Rückgrat der Gesellschaft und damit ein wichtiges Klientel der Freiheitlichen seien. Ein Anliegen sei ihm auch die Jugend. Er setze sich deshalb gegen Bildungsexperimente zu Wehr, wie sie derzeit von Regierungsseite vorangetrieben werden. Auch sollen die Probleme der Senioren berücksichtigt werden.

Darüber hinaus sei auch die Sanität ein wichtiges Feld, das in Schieflage geraten sei. Laut Mall muss die Basisversorgung gewährleistet werden. Außerdem müsse Südtirol wieder für Primare und Basisärzte interessant gemacht werden.

Mall sieht im Freistaat ein Friedensprojekt der Zukunft. Dies wolle er als Obmann vorantreiben. „Was wir Südtiroler machen, machen wir besser als der Staat“, sagte Mall.

Für die Wirtschaft wünscht sich Mall eine gesunde Konkurrenz zwischen privaten und öffentlichen Sektor. Der Wirtschaft müsse unter die Arme gegriffen, der Tourismus mit der Erweiterung vernünftigen Infrastrukturen unterstützt werden. Mall sprach auch Einbrüche und Gewalt in Südtirol an. Laut ihm bestehe die Gefahr eines Sicherheitsnotstandes, falls nicht endlich gegengesteuert wird.

Für Mall sei die Zuwanderung ein zentrales Thema der nächsten Jahre. Ausländer würden es verstehen, Sozialsysteme besser zu nützen. Auch sprach Mall einen befürchteten demografischen Wandel an. Überspitzt sagte Mall: „Wir werden hier hinausgezüchtet“.

Als Lehrer sei im besonders die Schule wichtig. Den Hype der Mehrsprachigkeit lehne er in dieser Form ab. Es würden ideologische Absichten dahinter stehen. Mall will als Obmann auf verstärkte Zusammenarbeit zwischen Fraktion und Vorstand setzen und gleichzeitig die Parteijugend wieder auf Vordermann bringen.

Kandidat Numero zwei

Andreas Leiter Reber (34) ist seit sieben Jahren bei den Freiheitlichen. Er will die bürgerlich-liberale Mitte im Land ansprechen. Die Wirtschaft brauche Luft zum Atmen. Auch deshalb müsse die Steuerhoheit angestrebt werden.

Leiter Reber verwies auf den Schutz der Kulturlandschaft des Landes. Dies sei der größte Schatz und müsse nachhaltig geschützt werden.

Laut ihm müssen die drei autochthonen Volksgruppen ihr Potenzial ausschöpfen können. Dies würde durch die gesellschaftliche Vision der Eigenstaatlichkeit möglich.

Derzeit würde eine unkontrollierte Einwanderung in Sozialsysteme anstatt in den Arbeitsmarkt erfolgen, was ein gravierendes Problem darstelle. Südtirol brauche deshalb ein Einwanderungsgesetz, um selbst über Fragen der Zuwanderung entscheiden zu können. Leiter Reber betonte, dass Asyl Schutz auf Zeit bedeute und nicht als Deckmantel für Migration missbraucht werden dürfe. Auch forderte er eine Landespolizei, um auf die prekäre Sicherheitslage zu reagieren.

Die Parteibasis liege Leiter-Reber besonders am Herzen. Er wolle Thematiken von der Basis in Entscheidungsgremien einbringen. „Ich bin kein Hardliner, wie Medien mich darstellen“, beteuerte Leiter Reber. Die SVP müsse sich warm anziehen, kündigte der 34-Jährige Marlinger an.

Man darf gespannt sein, wer von den beiden Kandidaten sich bei der Wahl am 20. Mai durchsetzt.

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