von red 07.02.2017 16:17 Uhr

Zu Besuch bei den Tirolern in Brasilien

Foto: © privat/ UT24

Eine Brasilien-Reise unter der Leitung von Karl Pfitscher (Schützenkompanie Schlanders) führte eine Südtiroler Gruppe nach Colonia Tirol im Bundestaat Espírito Santo, sowie nach Treze Tílias und Nova Trento im Bundestaat Santa Catarina.

Zwischen Januar und Februar besichtigte die Gruppe drei von Tiroler Auswanderern gegründete Städte, wo man immer noch Deutsch (Colonia Tirol und Treze Tílias) und Italienisch/Welschtirolerisch (Nova Trento) spricht.

Die Tiroler Nachkommen in Dorf Tirol leben noch wie fast vor hundert Jahren. 1859 sind ihre Vorfahren aus dem Stubaital nach Brasilien ausgewandert. 75 Kilometer ist Colonia Tirol von Vitória entfernt, aber existiert noch keine asphaltierte Straße. Im Jahr 1994 hat die Schützenkompanie Schlanders eine Hilfsprojekte in Colônia Tirol begonnen. Es wurden das Kirchendach und der Kirchturm saniert. Im Jahr 1997 hat die SK die Restaurierungsfirma Hubert Mayr aus Pustertal mit den Arbeiten betraut, die die Restaurierung der Kirche vornahm. Ein Treffpunkt ist das „Gasthaus Tirol“ von Familie Thöny. Die ältesten Nachkommen sprechen noch Tirolerisch, aber die Deutsche Schule funktioniert nicht mehr.

Wallfahrtkirche von Santa Paulina in Nova Trento

In Treze Tílias (Dreizehnlinden) – rund 2000 Kilometer südlich vom Dorf Tirol entfernt – hat die Bevölkerung einen Lebensstandart wie man in Tirol kennt. Die Gruppe besichtigte das Museum Andreas Thaler, das alte Haus von Andreas Thaler (der Gründer Dreizehnlindens), sowie die Pfarkirche und das Kulturzentrum Dona Leopoldina, das 1969 vom Univ.-Prof. Karl Ilg (Universität Innsbruck) gegründet wurde und organisiert seitdem Deutschkurse für Kinder, Jugendliche und Erwachsen. Es gab noch Zeit für ein Besuch bei der Molkerei Tirol, die zweitgrößte Molkerei in Brasilien mit 1.600 Mitarbeiter, die 1.3000.000 Liter Milch täglich verarbeitet.

In Nova Trento wurde die große Wallfahrtskirche von Santa Paulina besichtigt. Die erste Heilige Brasiliens ist eine Tirolerin, die 1875 aus Vigolo Vattaro nach Brasilien ausgewandert ist. In Nova Trento war Amabile Lucia Visintainer schon als 15-jährige als eine Art Pfarrhelferin tätig. Mit ihrer Freundin Virginia Rosa Nicolodi gründeten sie ein kleines Spital und eine neue Kongregation, die 1895 vom Ortsbischof anerkannt. Amabile wurde Nonne Paulina vom Herzen Jesu im Todeskampf und bis zu ihrem Tod im Jahr 1942 arbeitete sie als einfache Schwester im Ordensspital in Bragança Paulista (Bundesland São Paulo). Im Zuge seiner damaligen Brasilienreise im Jahr 2002 hatte Papst Johannes Paul II. Mutter Paulina selig gesprochen.

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