von fe 29.04.2016 17:36 Uhr

Alperia: Gehen Bevölkerung und Mitarbeiter leer aus?

Die Gewerkschaften ärgern sich. Die Fusion von „SEL“ und „Etschwerke“ hätte bislang nur der Führungsspitze etwas gebracht, während die Angestellten und die Bevölkerung leer ausgehen würden.

Bild: Facebook/Alperia

Die Führungsspitzen habe sich bislang nur um Ihre eigenen Positionen und Gehälter gekümmert, daher wollen die Gewerkschaftsorganisationen – FILCTEM, FLAEI, UILTEC und ASGB – jetzt über die wirtschaftliche Behandlung der Mitarbeiter verhandeln, wobei die erworbenen Einstufungen und die angeeignete Professionalität anerkannt werden müssten.

Bei Mitarbeitern müsse man sparen

„Wenn es um das Management geht, werden keine Spesen gescheut, wie es die Jahresgehälter von bis zu € 260.000 belegen. Es geht um ungefähr 25 hohe Posten, welche keine wirtschaftliche Berechtigung haben, sondern mehr der Sesselverteilung dienen. Wird aber über die Arbeiter und Angestellten gesprochen, dann heißt es von ALPERIA: man muss sparen“; heißt es in einer Presseaussendung.

Denn kaum stehe die Harmonisierung der Arbeitsverträge der Angestellten der beiden Vorgängerbetriebe „SEL“ und „Etschwerke“ an, hat die Betriebsführung auch schon die bestehenden Abkommen aufgekündigt und den Gewerkschaften neue Vorschläge unterbreitet, die zu einer wesentlichen Verschlechterung führen würden, kritisieren die Gewerkschaften.

Gewerkschaftsvertreter sind skeptisch

Außerdem sein die Gewerkschaften nie zu den Treffen der Fusionskommission eingeladen, trotz Versprechen von Seiten der ALPERIA-Führung. Stattdessen sei alles heimlich abgewickelt worden. „Die Gewerkschaften des Energiesektors sind nicht aufdringlich, sie vertreten vielmehr das wichtigste Kapital des Betriebes, nämlich die Belegschaft“, stellen die Gewerkschaften klar.
Als Südtiroler Bürger seien die Gewerkschaftsvertreter ohnehin skeptisch bezüglich der Versprechen und Angebote von ALPERIA, da der kWh-Preis von der Aufsichtsbehörde für Energie und Gas vorgeschrieben werde und nur kleine Ermäßigungen möglich seien.

Gewerkschaften unterschreiben keine Abkommen

Die Gewerkschaften haben seit der Gründung der ALPERIA am 1. Januar 2016 noch keine Abkommen unterzeichnet, „da diese in keiner Weise eine Besserstellung für die Mitarbeiter gebracht hätten, sondern nur das Gegenteil“. Solange die Vorschläge der ALPERIA-Führung Verschlechterungen enthalten würden, werden die Gewerkschaften auch keine Abkommen unterschreiben.

„Unser Anliegen ist es nicht nur die Professionalität der Angestellten zu verteidigen, sondern auch dafür zu sorgen, dass die Qualität für den Südtiroler Bürger so bleibt wie bisher. Wir fordern die Politiker von Land und Gemeinden dazu auf, sich um eine Aufklärung in dieser Sache zu bemühen und von der ALPERIA-Führung eine Erklärung für ihr einseitiges Vorgehen zu verlangen“, so die Gewerkschaften.

Die Gewerkschaften erhoffen sich dadurch auch, dass man wieder in solche Verhandlungsbeziehungen mit dem Betrieb treten kann, wie sie vor der Fusion bestanden haben und für alle Beteiligten einen Nutzen gebracht haben

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