von st 09.05.2015 10:27 Uhr

Kartitsch kämpft gegen das Vergessen

Foto: Arc-Team

100 Jahre ist es her, seitdem der Gebirgskrieg begann und das kleine Bergdorf mitten ins Kriegsgeschehen versetzte. Deshalb setzt die Gemeinde Kartitsch diverse Maßnahmen zur Erinnerung und die Bewusstseinsbildung.

Dazu wird am 29. Mai im Kartitscher Gemeindesaal die Ausstellung „Pro Patria!? Kartitsch 1914 – 1918“ eröffnet. Am Karnischen Kamm soll zudem ein digitales Museum entstehen. Auch die Kriegsanlagen werden restauriert und zum Teil unter Denkmalschutz gestellt werden.

Foto: Arc-Team

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Aufgrund der unmittelbaren Nähe zur Front bestimmte das Kriegsgeschehen den Alltag der Menschen im Dorf. Bürgermeister Josef Außerlechner erklärt: „Die Schau soll den Menschen von heute den Krieg am Berg, vor allem aber auch den Krieg im Tal vor Augen führen. Im Tiroler Gailtal waren damals an die 6.000 Soldaten stationiert. Hinzu kamen noch bis zu 600 russische und serbische Kriegsgefangene“.

In der Ausstellung werden anhand von Fotografien, Kriegstagebüchern, Einzelschicksalen und Sterbebildern Fragen beantwortet, wie der Krieg das Leben der Kinder, Frauen und Männer im Dorf beeinflusste.

Foto: Arc-Team

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Ein Interreg-Projekt soll erstmals einen ganzen Frontabschnitt komplett vermessen und die Ergebnisse in einer historischen Karte veröffentlichen. Hierzu arbeiten die Gemeinden Kartitsch, Sexten und Comelico Superiore zusammen.

Ganze 2,3 Kilometer Frontlänge wurde auf dem Karnischen Kamm vermessen. Dazu kommen noch der Friedhof am Obstanser See und dazugehörigen Strukturen nordwestlich der Obstanser See Hütte.

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