von ih 06.07.2017 11:48 Uhr

Italien will fast eine Million Migranten einbürgern

Mit der Umstellung vom sogenannten „Ius sanguinis“ (Abstammungsprinzip) auf das „Ius soli“ (Territorialprinzip) plant Italien, über 800.000 Kindern von Migranten sofort die italienische Staatsbürgerschaft zu verleihen. Doch der Gegenwind bleibt nach wie vor groß.

AFP

„Durch das neue Gesetz werden unnötig Anreize geschaffen nach Italien überzusetzen“, kritisiert Stefan Zelger, Mitglied der Landesleitung der Süd-Tiroler Freiheit. Die STF warnt in diesem Zusammenhang erneut davor, dass die Zuwanderung das sensible Gleichgewicht der Sprachgruppen in Südtirol stören kann.

„Die Ausländer in Südtirol leben hauptsächlich in den Städten und dementsprechend gehen ihre Kinder in die italienischen Schulen. Sie werden zu Italienern und mit dem neuen Einbürgerungsgesetz noch schneller als zuvor. Diese Entwicklung wird sich negativ auf wichtige Bereiche der Autonomie, wie z.B. den Proporz, auswirken“, so Zelger.

STF: SVP wird wohl zustimmen

Die allermeisten der europäischen Staaten, bislang auch Italien, erkennen von Migranten geborene Kinder nicht sofort als Staatsbürger an. Kinder von Ausländern können bisher erst mit der Volljährigkeit die italienische Staatsbürgerschaft erlangen, vorausgesetzt sie lebten ununterbrochen und legal im Staat.

Das neue Einbürgerungsgesetz könne laut der Süd-Tiroler Freiheit nicht im Interesse Südtirols sein. Doch die politische Bewegung befürchtet, dass die SVP in Rom auch hier „aufgrund der Nibelungentreue zum PD“ zustimmen werde.

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