von ih 15.01.2018 15:59 Uhr

EU will 10.000 Migranten aus Libyen evakuieren

Die EU will in Libyen festsitzende Migranten schnellstmöglich in Sicherheit bringen. Bis Ende Februar sollen deutlich mehr Menschen aus den dortigen Lagern evakuiert werden als in der Vergangenheit. Dies soll zusammen mit Partnerorganisationen geschehen, sagte EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini im Gespräch mit der deutschen Zeitung Die Welt.

APA (AFP)

„Aufgrund einer neuen Partnerschaft mit der Afrikanischen Union und den Vereinten Nationen rechnen wir damit, bis Ende des kommenden Monats 10.000 Menschen zu evakuieren“, sagte die Italienerin Mogherini. Die Zahl der Rückführungen soll dann im Laufe des Jahres weiter deutlich ansteigen. Im vergangenen Jahr wurden demnach insgesamt 20.000 in Libyen festsitzende Migranten in ihre Heimat zurückgebracht. Die meisten kamen aus Nigeria, Gambia, Guinea, Mali und Senegal. 2016 lag die Zahl der Rückführungen lediglich bei 3.000.

Neben der Evakuierung setzt sich die EU zusammen mit der Internationalen Organisation für Migration (IOM) laut Mogherini, aber auch im Rahmen spezieller Programme dafür ein, dass die zurückgekehrten Menschen in ihrer Heimat „ein neues Leben beginnen können”. “Wir haben uns bereit erklärt, 100 Millionen Euro zusätzlich zur Verfügung zu stellen, um die Arbeit der IOM (Internationale Organisation für Migration, Anm.) und des UNO-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR, Anm.) zu finanzieren. Dazu gehören die Rückführung mit Flugzeugen und Reintegrationsprogramme“, sagte Mogherini. Es sei dabei wichtig, dass die Menschen nicht nur sicher, “sondern auch in einer menschenwürdigen Weise in ihre Heimatdörfer zurückkehren“.

„Wir arbeiten in einem schwierigen und komplexen Umfeld in Libyen“, sagte Mogherini. „Unsere Partner haben es mit einer Reihe von Engpässen zu tun, wozu etwa der Zugang zu den Lagern, aber auch die Identifizierung von Migranten und die Ausgabe der notwendigen Dokumente aus ihren Heimatländern gehören.“ Darum sei es so wichtig, dass die Afrikanische Union, die UNO und die Europäer in einer Task Force eng zusammenarbeiteten.

„Wir stehen in ständigem Kontakt mit den libyschen Behörden, um sie zu ermutigen, den internationalen Organisationen Zugang zu Lagern zu ermöglichen“, betonte Mogherini. Die Afrikanische Union setze sich außerdem dafür ein, dass die Heimatländer der Migranten auch Konsulatspersonal zur Verfügung stellten, das bei der Identifizierung und Rückführung hilft. “Unsere afrikanischen Partner zeigen einen starken Willen zur Unterstützung und wollen den Menschen helfen, die sich in der Hand von Menschenschmugglern und in Lagern befinden“, sagte die EU-Chefdiplomatin.

APA

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