von fe 04.01.2018 13:07 Uhr

Günther Obwegs bleibt unvergessen

Vor fünf Jahren, am 7. Jänner 2013, ist Günther Obwegs bei einem tragischen Verkehrsunfall ums Leben gekommen. „Selten hat jemand in einem so kurzen Leben so viel für unsere Heimat geleistet. Günther Obwegs Idealismus und Heimatliebe waren beispielhaft. Gleichzeitig war er ein guter Ehemann und Vater“, lobt der Südtiroler Heimatbund Obwegs großes Engagement. Ein Gedenkgottesdienst findet am Samstag, um 08.45 Uhr in der Pfarrkirche von Aufhofen statt.

Günther Obwegs. Quelle: schuetzen.com

Günther Obwegs wurde bereits im Alter von 15 Jahren Mitglied des Südtiroler Heimatbundes. Von Anfang an fesselte ihn die Geschichte des Freiheitskampfes, besonders jenes der 1960er Jahre. Günther Obwegs war vom Freiheitsideal und der Heimatliebe tief durchdrungen. Bereits in jungen Jahren eignete er sich großes Geschichtswissen an, konsultierte die historischen Quellen und führte unzählige Gespräche mit den Zeitzeugen, vor allem mit den „Pusterer Buam“, deren Spuren aus den Kampfjahren er zielsicher nachgegangen ist.

Sepp Mitterhofer, der Ehrenobmann des Südtiroler Heimatbundes, erinnert sich: „Ich habe gemeinsam mit Günther das Buch ‚Es blieb kein anderer Weg‘ über die Folterungen und den Freiheitskampf der sechziger Jahre herausgegeben. Es war angenehm, mit ihm zu arbeiten, weil ihm das Recherchieren und Schreiben lag. Er war ein fleißiger Sammler von allem, was mit seiner geliebten Heimat, mit Brauchtum und Geschichte zu tun hatte.“

Auch Roland Lang, der amtierende Obmann des Südtiroler Heimatbundes, weiß zu berichten: „In guter Zusammenarbeit und mit seiner Schwester Verena habe ich mit Günther einige Jahre von 1989 bis 1992 die ‚Südtiroler Neue Zeitung‘ herausgegeben. Hierbei handelte es sich um eine Informationsschrift für die Mitglieder des Heimatbundes und auch für andere Interessierte über das politische Geschehen in unserer Heimat. Günther hat ein umfangreiches und wertvolles Archiv angelegt, hat Detail um Detail gesammelt, geordnet und sorgsam ausgewertet. So hat er auch sein Wissen vervollständigt, hat die Schützen, den Heimatbund und die Bewegung Süd-Tiroler Freiheit, deren Mitglied er seit 2008 war, mit Bild- und Textmaterial beliefert und die zahlreichen Freiheitsaktionen unterstützt.“

Dass die Opfer und Schicksale der Freiheitskämpfer und deren Familien nicht in Vergessenheit geraten und totgeschwiegen werden, war Günther Obwegs ein zentrales Anliegen. Dies geht aus seinen Büchern und sonstigen wertvollen Beiträgen deutlich hervor. Damit hat er wesentlich dazu beigetragen, dass das Vermächtnis der Freiheitskämpfer hochgehalten und weitergegeben wird. Mit zahlreichen fesselnden Vorträgen hat er besonders in der Jugend Begeisterung für die Geschichte geweckt und die Liebe zur gemeinsamen Heimat Tirol entfacht. Die Begeisterungsfähigkeit war Günther Obwegs’ ganz besondere Stärke, sein Optimismus und Idealismus waren ansteckend!

In der Grabrede vor fünf Jahren würdigte Landeskommandant Elmar Thaler die Verdienste des Verstorbenen um seine Heimat. „Die Heimat braucht dich!“, sei Obwegs’ Motto gewesen, das er immer wieder an andere weitergab. Der Südtiroler Schützenbund hat mit dem Günther-Obwegs-Preis der als Anerkennung für wissenschaftliche Arbeiten, die sich mit Fragen zur Zukunft Südtirols auseinandersetzen, den Einsatz von Günther Obwegs in besonderer Weise gewürdigt.

Der Gedenkgottesdienst für Günther Obwegs findet am Samstag, den 6. Jänner 2017 um 8.45 Uhr in der Pfarrkirche von Aufhofen statt.

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