von red 19.12.2017 19:00 Uhr

Alle Jahre wieder…

…kommen Deutschrock- und Deutschpunk-Fans in der Music Hall in Innsbruck auf ihre Kosten. So luden auch dieses Jahr fünf Jungs der Südtiroler Punkrockband Unantastbar zu ihrem fast schon traditionellen Abschlusskonzert in die verschneite Landeshauptstadt Tirols.

Foto: slash/UT24

Von Slash.

Am vergangenen Samstag strömten trotz starken Schneefalls unzählige Fans des Genres Deutschrock und Deutschpunk in die Tiroler Landeshauptstadt Innsbruck, um die Südtiroler Band Unantastbar live zu sehen. Mit im Gepäck hatten die Jungs um Joggl Bergmeister ihre Landsmänner aus dem Südtiroler Ahrntal, die vier Rocker von Bad Jokers und die selbsternannte Berliner Punk’n’Roll-Band Herzblut.

Bad Jokers hatten die Ehre, das Konzert zu eröffnen. Die vier Rocker um Sänger Georg Kirchler legten einen kraftvollen Auftritt aufs Parkett, um das Publikum angemessen auf den Abend einzustimmen, und wurden nicht nur von den vielen mitgereisten „Teldra“-Fans (wie sich die Ahrntaler von alters her bezeichnen) gefeiert sondern begeisterten auch das restliche Publikum mit ihrem „pure fucking rock“.

 

Foto: slash/UT24

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Die fünf Punks von Herzblut hatten es dann schwer, gegen den Heimvorteil der Südtiroler Bands anzukommen und sollten nun den Weg für eine ihrer, wie sie selbst auf ihrer Homepage schreiben, Lieblingsband ebnen. Dieser Aufgabe wurden sie aber definitiv gerecht und somit war die mittlerweile vollgefüllte Halle bereit für den Auftritt des Headliners.

Unüberhörbar, unverkennbar, UNANTASTBAR!

Endlich war es dann soweit. Nach einer kurzen Pause für den Umbau der Bühne, den die meisten Gäste zum Auffüllen ihrer Biervorräte nutzten, warteten alle gespannt darauf was die fünf sympathischen Südtiroler zu bieten hatten.

Mit ihrem kurzen Intro und dem sehr gut gewählten Opener „Ihr könnt mich alle mal“ aus dem aktuellen Album „Hand aufs Herz“ peitschte der Headliner die Stimmung im Publikum bereits vom ersten Moment an nach oben. Der anschließende Ausflug in die musikalische Vergangenheit der Band brachte auch die Fans der älteren Alben zum Mitsingen und –grölen.

Foto: slash/UT24

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Mit den aktuellen Songs kehrte die Band dann wieder in die Gegenwart zurück. Unter dem begeisterten Gejohle aus dem Publikum gaben die Jungs einige Stücke aus dem aktuellen Album zum Besten. Damit erreichte das Konzert den ersten Höhepunkt, denn spätestens mit dem Kracher „Gerader Weg“, mit dem sich die Jungs bei ihren Familien für alles bedanken, riss das Quintett alle Zuschauer mit.

Der darauf folgende Titel „Du fehlst“, der Joggls verstorbenen Großvater gewidmet ist, bot einen ersten Vorgeschmack auf das neue Album „Leben Lieben Leiden“, das im Jänner 2018 erscheinen wird. Es ist das insgesamt sechste Studioalbum in 13 Jahren Bandgeschichte.

Nach diesem Ausflug in eher melancholische Gefilde ging es mit einigen Stücken aus dem aktuellen Album weiter und die ausgelassene Stimmung in der Music Hall kochte. Es wurde laut mitgesungen, geschrien und der vordere Teil der Halle tanzte Pogo – wie es sich bei einem guten Punkkonzert gehört. Das Publikum feierte die älteren Stücke ebenso wie den Song „Unsere Waffen“ aus dem neuen Album, der allen Außenseitern gewidmet ist und dessen Text dazu motiviert, trotzdem immer weiter zu machen, egal wie hart und wie tief man fällt.

Sänger Joggl im Duo mit Herzblut

Der zweite Höhepunkt des Abends wurde dann mit dem Hit „Für immer“ erreicht. Einziger Wermutstropfen war das Fehlen von Sängerin Kerry Bomb für den weiblichen Gesangspart. Die Ehefrau von Joggl und Frontfrau der schwedischen Punkband „The Headlines“ tourt nämlich aktuell mit ihrer Band durch Skandinavien.

uatb-auftritt

Foto: slash/UT24

 

Deshalb übernahm Sänger Benny von Herzblut ihren Gesangspart und meisterte gekonnt diese schwere Bürde. Die Music Hall war nun endgültig in der Hand der fünf Südtiroler, die sich mit ihrem Song „Gegen den Strom“ und gefühlten 10.000 hochgestreckten Mittelfingern aus dem Publikum von der Bühne verabschiedeten.

Nach dem lang anhaltenden Applaus und den Bittgesängen um Nachschub aus Reihen der begeisterten Fans, starteten Unantastbar noch einmal durch und mit der ersten Zugabe „Das Stadion brennt“ brannte dann die ganze Music Hall. Heiss, Tom, Spitzi, Schkal und Joggl, der zu guter Letzt auch die weiblichen Fans mit seinem nackten, tätowierten Oberkörper zum Schmelzen brachte, schmetterten insgesamt fünf Zugaben in die Zuschauerränge, bevor sie sich bei allen Fans, Angehörigen und Helfern für das erfolgreiche vergangen Jahr bedankten und unter tosendem Applaus die Bühne endgültig verließen.

Eine große Südtiroler Band

Nach zwei vollen Stunden Punkrock vom Feinsten ist zusammenfassend zu sagen, dass Unantastbar längst zu den Großen ihrer Musikrichtung gehören und durch ihre Ehrlichkeit und Bodenständigkeit begeistern. Die sympathischen Jungs aus Südtirol liefern dank der starken Bühnenpräsenz ihres Frontmanns Joggl, den unermüdlichen Ausflügen des Bassisten Spitzi und der Gitarristen Heiss und Tom von einem Bühnenende zum anderen und zu guter Letzt dem wortwörtlich vollen Körpereinsatz des Schlagzeugers Schkal eine gelungene und souveräne Show, die einfach Lust auf mehr von dieser Band macht.

Foto: slash/UT24

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