von ih 30.11.2017 17:29 Uhr

KABEG besucht den Südtiroler Sanitätsbetrieb

Meist blicken Südtiroler nach Norden, wenn es darum geht, Kooperationsmöglichkeiten im benachbarten Ausland auszuloten. Im Südtiroler Sanitätsbetrieb war am Donnerstag einmal der Blick nach Osten gewandt. Zu Besuch waren KABEG-Vorstand Andreas Gabriel und Assistent des Vorstandes, Markus Ertl.

Foto: Südtiroler Sanitätsbetrieb

Ziel des kurzfristig anberaumten Treffens war ein direkter Erfahrungsaustausch, um Möglichkeiten der Zusammenarbeit und der Synergien zu besprechen. Dies kommt nicht von ungefähr, gibt es doch – unbekannterweise – viele Ähnlichkeiten zwischen dem Südtiroler und dem Kärntner Gesundheitsbetrieb.

So ist die die KABEG in Kärnten – ähnlich dem SABES in Südtirol – der größte öffentliche Gesundheitsanbieter. Rund 80 Prozent aller Gesundheitsleistungen werden im südlichsten Bundesland von der „Kärntner Landeskrankenanstalten-Betriebsgesellschaft“, wie die KABEG in der Langversion heißt, erbracht. Mit einem wesentlichen Unterschied zu Südtirol: die KABEG ist auf den Krankenhaus-Bereich, die „intramurale“ Betreuung, beschränkt.

Weil auch in Kärnten die Nachfrage nach ambulanten Leistungen stark im Steigen begriffen ist (in Kürze wird die „Schallmauer“ von einer Million betreuter Patienten im Jahr durchbrochen), gingen die Fragen der österreichischen Gesundheitsfachleute vor allem in Richtung Verstärkung der Versorgung vor Ort. „Über die Integration der sozio-sanitären Betreuung und die Entwicklung von neuen Versorgungsmodellen möchten auch wir versuchen, für die Patienten eine valide Betreuung außerhalb des Krankenhauses zu organisieren“, erläuterte Vorstand Andreas Gabriel, der voll des Lobes für sogenannte „Universalsysteme“ war – der Möglichkeit, „aus einer Hand“ die Bevölkerung zu versorgen.

Digitalisierung wird besprochen

Ein zweiter Schwerpunkt des Gespräches betraf die digitale Transformation der Gesundheitsversorgung. Aus Südtiroler Sicht interessant ist die Tatsache, dass die KABEG im Bereich der Krankenhaus-Informatisierung schon einige Schritte weiter ist. Alle Krankenhäuser und Einrichtungen sind an die Elektronische Gesundheitsakte (ELGA) angeschlossen. Die Tatsache, dass einige Systeme von der österreichischen Software Firma PCS stammen, die auch mit im Boot der SAIM ist, macht das Ausloten von möglichen Synergien besonders reizvoll.

Weitere Themen betrafen die Fachkräfte-Ausbildung und –Anwerbung, die Steuerung der Medikamenten-Ausgaben, die Entwicklungen in der onkologischen Betreuung und anderes mehr. Vereinbart wurde ein Anschlusstreffen in Kärnten und im kommenden Jahr die Besichtigung des integrierten Familienpflege im Sprengel Neumarkt und des dort im Ausbau befindlichen Gesundheits- und Sozialzentrums.

Die KABEG betreibt vier Akutkrankenhäuser (Klagenfurt, Villach, Wolfsberg, Laas) und ein Reha-Zentrum für neurologische Rehabilitation. In rund 2300 Betten werden von fast 6500 Mitarbeitern jährlich mehr als 113.000 stationäre Patienten behandelt. Im ambulanten Bereich werden jährlich bereits über 900.000 Patienten behandelt, Tendenz steigend.

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