von ih 24.11.2017 10:09 Uhr

Südtirol von italienischer TV-Sendung bloßgestellt

In der TV-Sendung „Piazzapulita – Benvenuti al Nord“ auf La7 bekommt Südtirol ordentlich sein Fett weg. Der Sender rollt den Fall des toten Migrantenbuben Adan neu auf, um auf die angeblichen Missstände in der Flüchtlingspolitik des Landes hinzuweisen.

Bei der emotional aufbereiteten Sendung kommt Südtirol wenig gut weg - Foto: la7

In einer emotionalen Aufbereitung wird dem italienischen Fernsehzuschauer der tragische Todesfall des kleinen Adan näher gebracht. Dabei spielen die Redakteure offenbar bewusst mit Emotionen, die den Zuseher wütend machen sollen.

Auszüge aus einem Schriftwechsel zwischen der kurdischen Migrantenfamilie und dem Land Südtirol werden gezeigt. Schließlich wird Landesrätin Martha Stocker von einem wild um sich herumfuchtelnden Reporter abgepasst, der versucht, der Politikerin etwas zum Fall zu entlocken. Doch Stocker lässt sich nicht aus der Fassung bringen und zeigt sich unbeeindruckt.

Kurz darauf wird erneut die Situation der betroffenen Familie geschildert. Diese wurde nach dem plötzlichen Tod ihres Kindes im Hotel Alpi in Bozen untergebracht. Weil das Land zu diesem Zeitpunkt jedoch keine langfristige Bleibe für sie fand, wurde ihr eine Unterkunft in Trient organisiert.

Reporter läuft Kompatscher hinterher

Ein Umstand, der einen männlichen Reporter von La7 auf die Idee bringt, Landeshauptmann Arno Kompatscher danach zu befragen, warum Südtirol die kurdische Familie, nach dem Tod des kleinen Adan, angeblich „so herzlos ablehne“.

Der Reporter läuft dem Dienstwagen von Kompatscher wild schnaufend hinterher, kann ihn aber nicht mehr erwischen. Einen Tag später klappt es aber doch und Kompatscher erläutert, warum es nicht möglich gewesen sei, für die Familie eine passable Unterkunft zu finden.

Es folgt eine weitere Szene, bei der die Eltern von Adan im Bahnhofspark von Bozen interviewt werden. Die Mutter schildert unter Tränen, dass sie unbedingt in Südtirol bleiben möchte, „da ihr Sohn hier gestorben ist“

„Diese Stadt, die euch nicht haben will“

Eine Reporterin von La7 ist außer sich, kann den Wunsch der Mutter überhaupt nicht nachvollziehen. Sie rät der Familie stattdessen, Südtirol am besten noch heute zu verlassen, und nach Trient zu gehen. „Beginnt doch ein neues Leben in Trient und verlasst diese Stadt, die euch nicht haben will“, so ihr Ratschlag.

Auf den Südtirol-kritischen Beitrag folgt eine Diskussionsrunde, bei der das Land erneut im Kreuzfeuer von aufgebrachten Reporter steht. Dabei wird Südtirol, unterschwellig und von mehreren Seiten, als „rassistisches Land“ abgestempelt.

Hier kann die Skandal-Sendung komplett nachgesehen werden >>>

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