von dege 16.11.2017 15:58 Uhr

Welt wohlhabender geworden

Wie die neueste Ausgabe des Weltvermögensberichtes der Bank Credit Suisse zeigt, hat das weltweite Gesamtvermögen heute 280 Billionen US-Dollar erreicht und ist damit um 27 Prozent größer als beim Ausbruch der Finanzkrise vor einem Jahrzehnt.

APA (Symbolbild/dpa)

Es gibt nicht nur knapp neun Millionen (!)  neue Millionäre auf der Welt, sondern auch in den unteren und mittleren Einkommenslagen sowie in den Schwellenländern sind Vermögen gewachsen. Eine Folge der Finanzkrise sei die Vermögensungleichheit, die in allen Teilen der Welt seit 2007 zugenommen habe. Wie die Verfasser des Berichts errechnet haben, “startete das oberste Prozent der weltweiten Vermögensbesitzer mit 45,5 Prozent des gesamten Privatvermögens in das neue Jahrtausend, doch mit den Jahren stieg ihr Anteil auf heute 50,1 Prozent”.

In der Vorausschau rechnet das Forschungsinstitut von Credit Suisse damit, dass sich das weltweite Vermögen noch weiter erhöhen, vor allem zugunsten der jetzt schon Vermögenden, während „die Zahl der Menschen im untersten Segment der Pyramide wohl nur um 4 Prozent schrumpfen“ wird. Der Bericht der Credit Suisse bestätigt also wachsende Vermögensunterschiede. Diese gehen aber nicht zu Lasten der weniger Wohlhabenden, wie es mit dem Schlagwort „die Armen werden immer ärmer“ oft suggeriert wird, sondern die kleineren Vermögen wachsen leider einfach viel langsamer als die größeren.

Für Österreich stellt die Agenda Austria diesbezüglich ein „Verteilungsproblem“ fest und sieht die Gründe dafür im Sozialstaat, „paradoxerweise“. Dieser verhindere durch subventionierte Sozialmieten und hohe Steuerabgaben den Aufbau von eigenem Vermögen in den unteren Vermögensklassen. Als Trost bietet uns Nicht-Millionären die Agenda Austria eine Grafik aus dem Credit-Suisse-Bericht: Wer heute ein Nettovermögen von 3.582 US-Dollar besitzt, gehört schon zur Hälfte der reicheren Menschen auf der Welt. 2016 lag die Grenze, um zur reicheren Bevölkerungshälfte zu gehören, noch deutlich niedriger, nämlich bei 2.220 US Dollar. Mit einem Nettovermögen von 76.754 US Dollar – zu dem etwa auch Immobilienbesitz einzurechnen ist – zählt man schon zu den reichsten zehn Prozent des Planeten.

 

 

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