von lf 10.11.2017 13:52 Uhr

Freiheitliche: „Disagio“ als Wahlkampf-Kalkül

Die Reaktionen auf den in der Novembersitzung angenommenen Beschlussantrag der freiheitlichen Landtagsabgeordneten Tamara Oberhofer zur Erhebung der Muttersprache an Südtirols Schulen und Kindergärten zu statistischen Zwecken, haben laut der Einbringerin einen faden Nachgeschmack hinterlassen. Grund dafür sei eine von Italienern und Grünen geführte „künstliche ethnische Debatte auf Kosten der Kinder und Jugendlichen“.

Der Plenarsaal im Südtiroler Landtag. (Foto: UT24/lf)

„Manche Parteien wollen leider nicht konstruktiv arbeiten“, lautet das Fazit von Tamara Oberhofer, die sich verärgert über die Reaktionen der italienischen Parteien sowie der Grünen im Landtag zeigt. Es sei ihre Absicht gewesen, durch gründliche Vorbereitung in Absprache mit dem zuständigen Landesrat sowie durch eine umfassende Überprüfung der Machbarkeit ihres Beschlussantrages, einen „Disagio“ oder Ähnliches zu vermeiden.

Trotzdem sei es sofort zur einer Trotzreaktion gekommen: „Eines ist klar, Schuld an dieser Diskussion sind die politischen Kräfte PD, Alto Adige nel Cuore und die Grünen. Sie stiften ganz klar Unfrieden. Dass die Angst vor dem politischen Mitbewerber, entweder innerhalb der eigenen Sprachgruppe oder in ideologischer Hinsicht groß ist, ist verständlich, denn der Wahlkampf hat längst begonnen. Wenn der Rundumschlag jedoch auf Kosten der Kinder und Jugendlichen geht, dann sollte man sich ernsthafte Gedanken machen.“ Laut Oberhofer würden die Parteien bewusst mit „theatralisch aufgeführten Politik“ unter der italienischen Bevölkerung Ängste schüren und Unsicherheit stiften – ein Zeichen dafür, dass der Wahlkampf schon begonnen hat.

Palermos „Wunschdenken“ vs. Realität

Besonders stört sich Oberhofer an der Reaktion von Senator Francesco Palermo: „Wenn Senator Palermo der Meinung ist, dass er sich das Recht herausnehmen darf, zu beurteilen, was der Südtiroler Landtag genehmigen darf oder nicht, dann ist diese Haltung nicht hinnehmbar. Es liegt auf der Hand, dass er keine Klarheit über die Sprachrealität an Südtirols Bildungseinrichtungen haben will, weil seine Absichten in Richtung mehrsprachige Schulen und eines multikulturellen Südtirols, ganz nach dem Wunschdenken des PD, sich nicht widerstandslos durchsetzen lassen.“

Jetzt
,
oder
oder mit versenden.

Es gibt neue Nachrichten auf der Startseite