von apa 19.10.2017 15:27 Uhr

Erdogan will Grenze zum Kurdengebiet im Irak schließen

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat erneut mit der Schließung der Landgrenze zur halbautonomen Kurdenregion im Nordirak gedroht. Der Luftraum im Grenzgebiet sei inzwischen gesperrt, nun würden die Gespräche weiter geführt, wie mit der Landgrenze verfahren werde, zitierte die Zeitung “Hürriyet” am Donnerstag den Präsidenten.

APA (AFP)

“Wir haben die Grenztore noch nicht geschlossen, aber das könnte jeden Augenblick geschehen”, sagte er demnach auf seinem Rückflug von einem Besuch in Polen. Am Montag hatte die Türkei die Schließung des Luftraums angekündigt und erklärt, man spreche mit der irakischen Zentralregierung, wie die Kontrolle über den Hauptübergang Habur zum Kurdengebiet sichergestellt werden könne.

Nach dem Unabhängigkeitsreferendum der Kurden im Nordirak haben die Regierung in Bagdad sowie die Nachbarländer Türkei und Iran den Druck auf die Kurdenregierung erhöht. Die Nachbarländer fürchten, dass ihre kurdischen Minderheiten durch die Sezessionsbestrebungen im Nordirak Auftrieb erhalten könnten.

Versöhnliche Töne hat Erdogan indes in der Krise mit Europa angeschlagen. Europa habe die Türkei zwar “sehr gekränkt”, aber die Türkei werde die Beziehungen “weiterführen, ohne sie abzubrechen”, erklärte der türkische Präsident. “Natürlich erwarten wir auch von unseren Ansprechpartnern eine positive Annäherung”, sagte er weiter. “Ich wünsche mir, dass das einen guten Ausgang nimmt.”

Der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu bezeichnete die EU-Mitgliedschaft am Donnerstag auf einer Konferenz des Senders TRT in Istanbul als “strategisches Ziel”. Er betonte jedoch auch, dass das türkische Volk “enttäuscht” sei und den Beitrittsprozess nicht mehr unterstütze.

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