von ih 12.10.2017 16:54 Uhr

Wikipedia auf Ladinisch

Die ladinische Sprache und Kultur erhalten und in der Welt bekannt machen helfen, soll die neue Wikipedia-Ladina. Interessierte können sich nun einbringen.

Foto: Pixabay

Eine selbständige und strukturierte Wikipedia Ladina in den verschiedenen ladinischen Idiomen der Dolomitenladiner wurde am 12. Oktober von Schulamtsleiter Roland Verra und der Projektkoordinatorin Susy Rottonara sowie den Wikipedia-Experten Gianfrancesco Esposito und Christian Conci in Bozen vorgestellt. Die aktuelle Version ist derzeit in der Ausarbeitungsphase, also im sogenannten „Brutkasten“ (incubator) der weltweit meist genutzten Enzyklopädie des Wissens Wikipedia. „Ziel ist es nun mit allen Interessierten gemeinsam eine Gemeinschaft zu bilden, die die Enzyklopädie ehrenamtlich weiter füllen“, sagte Koordinatorin Rottonara.

„Dass wir Ladiner nun selbst Akteure der Kommunikation im worldwideweb werden, ist für uns als Sprachminderheit mit 30.000 bis 35.000 Sprechern wichtig, denn unsere anderen Artikulationsmöglichkeiten sind gering, weshalb der Zugriff aufs Web von lebenswichtiger Bedeutung ist“, betonte der Schulamtsleiter. Verra berichtete auch, dass bereits Schulen und Kultureinrichtungen beim Wikipedia-Ladina mitmachen würden und das Projekt sowohl für die ladinische Sprache als auch für die Mehrsprachigkeit wichtig sei, weil die Texte auch in andere Sprachen übersetzt werden.

„Damit die Wikipedia-Ladinia in einem nächsten Schritt online gehen kann, brauch es vor allem eine Gemeinschaft, die sie mit Inhalten füllt“, erklärte Christian Cenci und verwies darauf, dass Wikipedia die am sechstmeisten konsultierte Seite im Web sei. Unter dem Bereich Wiki-Source seien bereits eine ganze Reihe historischer ladinischer Texte und somit ein wichtiger Teil ladinischen Kulturguts hineingeladen worden, die dann für alle einsehbar seien, erklärte Gianfrancesco Esposito von WikiMedia.

Nun soll das Projekt Wikimedia-Ladinia, das derzeit über die Gemeinschaftsinitiative des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung läuft und vom Ressort für ladinische Schule und Kultur sowie von mehreren Schulen unterstützt wird, auch in den ladinischen Tälern vorgestellt werden.

LPA

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