von fe 11.10.2017 10:54 Uhr

„Müssen Bedrohung ernst nehmen“

Unbekannte haben am Wochenende eine Todesdrohung auf das Bürogebäude des Südtiroler Jagdverbandes geschmiert. Ein Interview mit dem Geschäftsführer des Verbandes, Heinrich Aukenthaler.

„A Kugel isch diar gonz gewiss! Ein Rächer! Heit, morgen, irgendwonn“, schrieben Unbekannte mit Sprühfarbe am Wochenende auf das Bürogebäude und fügten hinzu: „Du feiger Jäger“ (UT24 berichtete). Aufgesprüht wurden aber auch die Wörter „1857 Peissenberg, Tegernsee“. Diese deuten auf den legendären Wildschütz Georg Jennerwein hin.

Geschäftsführer Heinrich Aukenthaler im UT24–Interview:

UT24: Herr Aukenthaler, fühlen Sie sich persönlich bedroht?

Heinrich Aukenthaler: Persönlich fühle ich mich nicht bedroht. Ich denke, dass die Botschaft eher an die Jagd insgesamt, an die Jägerschaft, gerichtet war. Aber eine Bedrohung ist vorhanden und sie muss auf jedem Fall ernst genommen werden.

Eine Fehde im Jagdverband?

Das schließe ich aus.

„Peißenberg“ deutet auf den Wildschütz Jennerwein hin. Einem Wilderer. Könnte es etwas mit Wilderei zu tun haben? Gab es denn in jüngster Zeit Fälle von Wilderei hierzulande?

Es ist schon möglich, dass Wilderei mit im Spiel ist. Auch weil die Anspielung auf die Jennerwein-Saga ganz offensichtlich ist. Aber dass es in letzter Zeit solche Vorfälle gegeben hätte, davon wüsste ich nichts.

Einen konkreten Verdacht gibt es somit nicht?

Nein, ich weiß überhaupt nicht, woher das kommen kann.

Der erste Vorfall dieser Art?

Im Büro ist es der erste Fall, dass wir mit solchen aggressiven Parolen konfrontiert worden sind. Es hat in der Vergangenheit, mitunter auch über andere Kanäle, Mitteilungen bedrohlicher Art gegeben. Erst im Juni dieses Jahres ist eine Drohung mit Erschießen an verschiedene Personen gerichtet worden. Darunter befand sich auch der Landesjägermeister.

Wie geht es jetzt weiter?

Wir haben Anzeige erstattet und die Schrift wird vom Gebäude entfernt. Wir werden sehen, ob aufgrund der Ermittlungen etwas herauskommt.

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