von lf 11.10.2017 17:23 Uhr

Forscher klären auf: Darum küssen wir mit Zunge

Der Zungenkuss gehört für Paare zum Normalsten auf der Welt. Die Frage nach dem Ursprung des Instinkts stellen sich vermutlich die wenigsten. Die Wissenschaft hat verschiedene Erklärungen über die Hintergründe parat.

BIld: Wikipedia/KoS/cc

Neben dem Menschen sind Bonobos und Orang-Utans die einzigen Primaten, bei denen Zungenküsse beobachtet wurden. Die weitverbreiteste Erkärung für das Phänomen lautet wie folgt: Beim Zungenkuss tauschen Menschen über den Speichel etwa 80 Millionen verschiedene Bakterien miteinander aus. Unbewusst nehmen wir damit anhand von gegenseitig ausgetauschten Hormonen wahr, wie gesund und fruchtbar unser Partner ist. Etwa nehmen wir über Gene, die wir anhand von Geruch und Geschmack unseres Kusspartners encodieren beispielsweise wahr, gegen welche Krankheiten ein Mensch immun ist. Desto verschiedener die Gene unseres Gegenübers, desdo eher fällt die Wahl auf ihn. Auch das Sexualhormon Testosteron lässt sich gut aus dem Speichel erkennen. Anthropologen vermuten, dass Männer dieses beim Küssen an die Frau übertragen wollen, um deren Sexualtrieb zu erhöhen.

Tierisch gut

Eine weitere wissenschaftliche Erklärung mutet recht animalisch an. Die Vorfahren der Menschen sich bei Begegnungen gegenseitig am Hinterteil beschnüffelt und beleckt. Als aus den Vierbeinern aufrechtgehende Zweibeiner wurden, wanderte der Kuss nach oben, vom Po zum Mund.

Reine Angewohnheit

Andere Forscher kommen hingegen zum Schluss, dass der Zungenkuss eine reine Angewohnheit des Menschen ist, unabhängig von biologischen Zwecken. Demnach sei er gerade einmal in 46 Prozent der menschlichen Kulturen verbreitet – viel weniger, als bisher angenommen. Möglicherweise küssen sich viele Menschen also nur mit Zunge, weil es eine kulturelle Angewohnheit geworden ist.

Jetzt
,
oder
oder mit versenden.

Es gibt neue Nachrichten auf der Startseite