von apa 06.10.2017 06:54 Uhr

Trump will nach Blutbad in Las Vegas Waffengesetz prüfen

Nach dem Massaker von Las Vegas hat sich US-Präsident Donald Trump dafür ausgesprochen, ein Verbot sogenannter Dauerfeuer-Vorrichtungen bei Waffen zu prüfen. Dies werde in Kürze geschehen, sagte Trump am Donnerstag. Die Vorrichtungen am Kolben von halbautomatischen Waffen erlauben ein Schießen mit Geschwindigkeiten wie bei automatischen.

APA (AFP)

Auch republikanische Abgeordnete haben sich offen für eine gezielte Verschärfung der Waffengesetze gezeigt. Die einflussreiche Waffenlobby NRA signalisierte, dass sie sich einem solchen Schritt nicht entgegenstellen würde.

Unter den 50 sichergestellten Schusswaffen des Attentäters von Las Vegas befanden sich zwölf mit der Vorrichtung. Von einem Hotelzimmer aus hatte er während eines Country-Konzerts 58 Menschen erschossen und 489 verletzt, bevor er sich den Ermittlern zufolge selbst das Leben nahm. Nach ihren Angaben ist das Motiv des Täters weiter rätselhaft.

Die mächtige Waffenlobby NRA zeigte sich nach dem Massaker ebenfalls gesprächsbereit. Die US-Behörden müssten “sofort” überprüfen, ob die Vorrichtung zur Umrüstung von halbautomatischen auf vollautomatische Waffen “dem Bundesgesetz entspreche”, erklärten die Chefs der National Rifle Association, Wayne La Pierre und Chris Cox, am Donnerstag.

Sie gingen davon aus, dass eine “verstärkte Kontrolle” nötig sei. Üblicherweise lehnt die NRA Restriktionen vehement ab. Der Verkauf automatischer Waffen ist in den USA seit den 80er-Jahren weitgehend verboten, die Vorrichtung zur Umrüstung, der sogenannte “bump stock”, ist aber legal zu erwerben.

Die Sprecherin des Weißen Hauses, Sarah Huckabee Sanders, begrüßte die Vorschläge der NRA und anderer Gruppen und erklärte, “gerne Teil der Debatte zu sein”. Präsident Donald Trump hatte sich nach der Tat grundsätzlich offen für Gespräche über das in den USA überaus laxe Waffenrecht gezeigt. “Wir werden im weiteren Verlauf der Zeit über die Waffengesetze sprechen”, sagte er.

Sein Vorgänger Barack Obama war mit diversen Anläufen zur Verschärfung des Waffenrechts am Widerstand der Republikaner im Kongress gescheitert. Dass Trump sich auf weitgehende Restriktionen des privaten Waffenbesitzes einlässt, gilt allerdings als unwahrscheinlich. Während des Wahlkampfs hatte er sich mit der NRA verbündet, welche die Kandidatur des Rechtspopulisten unterstützte.

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