Syrien bereit zu Autonomie-Verhandlungen mit Kurden
Im Gegensatz zu den Kurden im Irak streben die Kurden im Norden Syriens nach eigenen Aussagen kein Unabhängigkeitsvotum an, sondern pochen auf ihre Selbstständigkeit innerhalb der Landesgrenzen.
Die syrische Kurdenmiliz YPG kontrolliert ein Gebiet im Norden des Landes, wo die größte kurdische Partei PYD und ihre Verbündeten mit Beginn des syrischen Bürgerkriegs 2011 ihre Autonomie erklärt hatten. Die Kurdenmiliz gehört zu den Syrischen Demokratischen Streitkräften (SDF) und ist ein wichtiger Partner der US-geführten Koalition gegen den IS. Russland unterstützt dagegen die syrische Armee. Im Kampf gegen die Extremistenmiliz hatten sich zuletzt bei getrennten Anti-IS-Offensiven die Spannungen zwischen den USA und Russland verschärft.
Ungeachtet internationaler Proteste und gegen den Willen der Zentralregierung hatten die Kurden im Irak am Montag über die Unabhängigkeit ihrer Region abgestimmt. Es wird erwartet, dass bei dem noch ausstehenden Ergebnis eine klare Mehrheit für die Unabhängigkeit votiert hat. Der Ausgang des Referendums ist zwar nicht bindend, soll aber Verhandlungen mit der Regierung in Bagdad und den Nachbarstaaten erleichtern. Wie der Irak sind auch die Nachbarstaaten Türkei, Syrien und der Iran gegen die Abstimmung, weil sie ein Erstarken der kurdischen Autonomiebestrebungen in ihren Ländern befürchten. Die irakische Regierung hat Gespräche über eine mögliche Abspaltung kurdischer Gebiete im Norden des Landes abgelehnt.
APA