von fe 20.09.2017 18:02 Uhr

Die Truckerin

Lissy Reiterer aus Villanders ist von Beruf Lkw-Fahrerin. Und wer mit der jungen Mutter während ihres Dienstes telefoniert, glaubt auch tatsächlich sich in einem Truck auf der Straße zu befinden. „Schrecklich diese Pkw-Fahrer“, schimpft Lissy plötzlich und lacht gleich lauthals darauf los. „Entschuldigung, der steht hier mitten auf der Straße“, erklärt sie schnell. Doch was bringt eine junge Frau dazu beruflich einen Sattelschlepper zu lenken?

Bild: Privat

„Meinen Führerschein habe ich heimlich gemacht“, gesteht Lissy und lächelt dabei verschmitzt. „Das ich zur Prüfung antrete, haben weder meine Eltern, noch sonst wer gewusst. Ich habe mir gedacht, ich versuche es einmal. Wenn ich es nicht schaffe, dann mache ich mindestens keine dumme Figur“, erzählt die Villandrerin.

Durch ihren Ex-Mann kam sie dazu öfter lebende Tiere in den Ostblock zu transportieren, zu zweit oder eben auch alleine. Seit nun mehr als zehn Jahren fährt die junge Frau nun einen Kühllaster. Marke Scania, 730 PS stark.

Mit der Power-Maschine transportiert sie großteils Äpfel ins deutsche Ruhrgebiet und bringt von dort und von Holland Fleisch mit in den Süden. Bestimmt für Südtirol und den norditalienischen Raum.

Mit der geladenen Ware hat auch der Name ihres Fahrzeugs etwas zu tun: Aufgrund der pinken Farbelemente und der Apfeltransporte trägt ihr Truck den Namen „Pink Lady“.

Ihr Beruf hat sie bereits in deutsche Privatfernsehen gebracht. Die Sender DMAX und Kabel 1 haben mehrere Folgen mit Lissy und weiteren „Trucker Babes“ ausgestrahlt. Eine Fortsetzung ist geplant, gedreht wird im Spätherbst in Südtirol und im norditalienischen Raum. „Die Einschaltquoten waren so hoch, wir haben jede ‘Criminal-Minds’-Sendung übertrumpft“, freut sich Lissy riesig.

Aber wie ist so ein Beruf mit einer Familie vereinbar? Schließlich hat die Villandrerin einen Sohn, der bald seinen elften Geburtstag feiert. „Im Sommer hat mein Sohn Ferien, da fahre ich mehr als die Hälfte der Woche. Wenn er in die Schule muss, starte ich am Mittwochnachmittag und komme in der Nacht von Samstag auf Sonntag nachhause. In dieser Zeit ist er bei meinem Ex-Mann“, sagt Lissy.

Auch wenn die Reaktionen auf ihren Beruf unterschiedlich ausfallen und der Job auch gewisse Risiken birgt: Einen Lkw zu lenken, sei einfach ihr Traumberuf, den sie mit Leidenschaft ausübe, sagt Lissy selbstbewusst.

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