von apa 11.09.2017 13:23 Uhr

Unwetter in Kroatien – Stadt Zadar unter Wasser

Heftige Gewitter haben in Kroatien am Montag zu schweren Überschwemmungen geführt. Am schlimmsten traf es laut Medienberichten die Stadt Zadar in Norddalmatien, wo ganze Stadtteile unter Wasser standen. Für ganz Dalmatien wurde die höchste Warnstufe ausgelöst, von dem Unwetter war schon am Sonntag Istrien betroffen gewesen.

APA (AFP)

In Zadar haben die Meteorologen in nur zwei Stunden 190 Liter Regen pro Quadratmeter gemessen. Das ist mehr als der zweimonatige Niederschlagsdurchschnitt in der norddalmatinischen Stadt. Zahlreiche Straßen standen dort unter Wasser, Keller und Tiefgaragen wurden überschwemmt. Im örtlichen Krankenhaus drang Wasser in die Operationssäle und die Intensivstation ein. Einige Stadtteile blieben ohne Strom. Die Zivilschutzbehörde empfahl, Trinkwasser abzukochen.

Lokale Medien berichteten zudem über Probleme aus der gesamten Region. Das Unwetter traf auch die Inseln Ugljan, Biograd na moru und Starigrad-Paklenica. In Starigrad waren Berichten zufolge die Straßen unbefahrbar. Wegen großer Wassermengen auf den Fahrbahnen wurde auch die Adriatische Küstenstraße in der Nähe von Zadar für den Verkehr geschlossen.

Bereits am Sonntag war auch Istrien betroffen. Am schlimmsten war es in Pazin, Porec und Rovinj, wo es binnen 24 Stunden so viel Regen gab wie ansonsten im ganzen September. Auch in Pula, Umag, Buzet und Labin waren die Helfer im Einsatz.

Unterdessen ist die Schlechtwetterfront, die am Sonntag vor allem die Toskana schwer belastet hatte, ist in Richtung Süditalien weitergezogen. In Salerno in der süditalienischen Region Kampanien blieben am Montag vorsichtshalber die Schulen geschlossen. Zu heftigen Niederschlägen kam es in Apulien und auf Sizilien.

Die Schulen waren am Montag auch in Livorno geschlossen, wo am Sonntag bei Unwettern sechs Menschen ums Leben kamen. Der Fluss Chioma war in Livorno über die Ufer getreten. Vier Mitglieder einer Familie starben, nachdem ihr Haus auf einem Hügel von Schlamm verschüttet wurde. Bei den Opfern handelt es sich um die Eltern, ihr Kind und dessen Großvater. Dieser hatte eine Enkelin aus dem Haus retten können, war danach aber zurückgekehrt, um einen vierjährigen Neffen in Sicherheit zu bringen. Er kam zu spät und verlor dabei auch selbst das Leben.

In der Ortschaft Montenero nahe Livorno kam ein 64-Jähriger ums Leben. Eine weitere Person starb bei einem Verkehrsunfall in einem heftigen Gewitter. Zwei Menschen wurden am Montag noch vermisst, nach ihnen wurde gesucht. Der italienische Präsident Sergio Mattarella kondolierte den Opfern. Die Politik solle die klimatischen Änderungen und die vielen Probleme berücksichtigen, die damit verbunden sind, sagte er.

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