von apa 09.09.2017 10:11 Uhr

Nordsee hat sich doppelt so schnell erwärmt wie Ozeane

Die Nordsee hat sich nach Darstellung des deutschen Umweltministeriums in den vergangenen 45 Jahren doppelt so schnell erwärmt wie die Ozeane. Das berichtet die “Neue Osnabrücker Zeitung” unter Berufung auf eine Antwort des Ministeriums auf eine Anfrage der Grünen. Die Durchschnittstemperatur jener Teile der Nordsee, die zu Deutschland gehören, stieg demnach um 1,67 Grad Celsius.

APA (AFP)

Bei den Ozeanen waren es im Mittel nur 0,74 Grad. Die deutsche Regierung bezieht sich dabei auf Daten des Weltklimarates (Intergovernmental Panel on Climate Change/IPCC) und des Alfred-Wegener-Instituts bis zum Jahr 2010, wie es weiter heißt. Der rasante Temperaturanstieg dürfte sich fortsetzen. Die deutsche Regierung verweist dem Bericht zufolge darauf, dass die Wassertemperatur anhand verschiedener Berechnungen bis zum Jahr 2100 um weitere 1,7 bis 3,2 Grad wärmer werden dürfte.

Der Klimawandel gefährde zudem das Ökosystem und die Artenvielfalt. “Insbesondere temperaturempfindliche Arten müssen weichen”, schreibt das Ministerium und nennt als Beispiel den Kabeljau. Stattdessen lebten inzwischen vermehrt Fischarten aus südlichen Gefilden in der Nordsee wie Roter Knurrhahn, Streifenbarbe, Sardelle/Anchovis und Wolfsbarsch.

Die Grüne Bundestagsabgeordnete Julia Verlinden forderte ein schnelleres Gegensteuern: “Wir können uns keine vier weiteren Jahre Tatenlosigkeit beim Klimaschutz leisten”, sagte Verlinden der “Neuen Osnabrücker Zeitung”, die auch Spitzenkandidatin der niedersächsischen Grünen für die Bundestagswahl ist. Der erwartete Anstieg des Meeresspiegels und stärkere Stürmen würden besonders die Küstenregionen Niedersachsens hart treffen.

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