Merans Vizebürgermeister: Südtiroler als engstirnige Hinterwäldler
Vizebürgermeister Rossi stellt in seinem Schreiben die deutschen Bürger unmissverständlich als Tölpel dar und forciert zeitgleich den angeblichen „Disagio“ der Italiener im Land. Aussagen, dass erst durch den Zuzug der Italiener unter dem Faschismus und seiner Schreckensherrschaft, den Südtiroler Kultur und Niveau gebracht worden sind, sollen laut Angaben von Bürgermeister Paul Rösch die Chancen auf den Gewinn erhöhen. Schließlich wurde der Stadtverwaltung von Expertenseite unmissverständlich klar gemacht, dass eine oberflächliche Schönwetter-Darstellung Merans nicht mal das Papier wert sei, auf dem sie geschrieben steht.
Die Süd-Tiroler Freiheit Meran zeigt sich von diesen verbalen Entgleisungen höchst empört: „Die Bewerbung Merans als Kulturhauptstadt Italiens ist ohnehin schon für die deutschsprachige Bevölkerung ein Schlag ins Gesicht, aber der bisherige Entwurf für das Bewerbungsschreiben, schlägt dem Fass den Boden aus,“ so Christoph Mitterhofer, Gemeinderat der Süd-Tiroler Freiheit in Meran. „Die Bevölkerung Süd-Tirols dermaßen als Hinterwäldler abzutun steht ihm nicht zu, besonders nicht in einem repräsentativen, amtlichen Schreiben,“ so Mitterhofer.
Der Zweck heiligt alle Mittel
„Dieses grüne Weltbild erschüttert mich stark. Wenn dies die grüne Idee eines friedlichen Zusammenlebens ist, indem die deutschsprachige Bevölkerung runtergeputzt wird und die Italiener als Lichtbringer interpretiert werden, erinnert mich dies schon eher an den Faschismus, als an eine demokratische Grundauffassung. Vizebürgermeister Rossi sollte sich schämen, sein Kollege Rösch versucht zumindest ansatzweise ein Bürgermeister für alle zu sein,“ so Mitterhofer.
Bei einer Krisensitzung am Mittwoch wird der Bewerbungstext voraussichtlich ein viertes Mal abgeändert. Der „Ton“ des Schreibens soll laut dem grünen Bürgermeister Rösch ausgebessert werden, um Kritiker des Rossi-Entwurfes zu besänftigen.