von ih 07.09.2017 13:43 Uhr

ASGB: Nein zur Ausweitung privatärztlicher Tätigkeit

Stefan Erschbamer und Andreas Dorigoni, Landesobmann und Landessekretär des ASGB-Gesundheitsdienstes, nehmen die Pläne, laut denen die freiberufliche Tätigkeit im Krankenhaus für Spitalsärzte ausgeweitet werden soll, mit Befremden zur Kenntnis. Sie fordern eine umgehende Verhandlung des Bereichsvertrages für nicht-ärztliches Personal.

APA (Symbolbild)

„Der Autonome Südtiroler Gewerkschaftsbund (ASGB) war schon immer gegen diese “Intramoenia-Möglichkeit“, da die begründete Befürchtung, dass sich eine Zwei-Klassen-Medizin etabliert, bestand. Nun ist es augenscheinlich, dass sich unsere Vorahnung bewahrheitet hat. Tatsache ist, dass die „Intramoenia-Möglichkeit“ der Ursprung einer sozialen Ungerechtigkeit ist, die die Patienten anhand ihrer finanziellen Möglichkeiten diskriminiert“, schreiben Erschbamer und Dorigoni in einer gemeinsamen Presseaussendung.

Die beiden Vertreter des ASGB-Gesundheitsdienstes merken außerdem an, dass der Bereichsvertrag des nicht-ärztlichen Personals mit der Begründung, die nötigen Finanzmittel dafür würden fehlen, nicht verhandelt werde, während simultan die Hausärzte mit einem goldenen Vertrag belohnt würden und den Spitalsärzten die Möglichkeit einer Gehaltsaufbesserung, durch eine Ausweitung der freiberuflichen intramuralen Tätigkeit im Krankenhaus, zugestanden werde.

„Nur am Beispiel der Mehrstunden ist erkenntlich, dass für das nichtärztliche Personal die Wertschätzung der Politik komplett fehlt. Während für Ärzte und Führungskräfte eine mehr als zufriedenstellende Lösung gefunden wurde, wird beim restlichen Personal mit fadenscheinigen Begründungen, das Etat würde es nicht zulassen, gar nicht erst verhandelt.“, erklären Erschbamer und Dorigoni unisono.

„Wir möchten in diesem Kontext vorausschicken, dass jeder ein angemessenes Gehalt beziehen soll und es in keinster Weise unser Ziel ist, eine Neid-Debatte anzuzetteln. Jedoch fordern wir Gerechtigkeit für alle Berufsgruppen im Sanitätswesen und wehren uns gegen jede einseitige Begünstigung. Zudem widersetzen wir uns einer Zwei-Klassen-Medizin zu Gunsten einer kleinen Elite und insistieren deshalb auf die Abschaffung der „Intramoenia-Möglichkeit“. Der ASGB-Gesundheitsdienst pocht mit aller Vehemenz auf das Anrecht des nichtärztlichen Personals, endlich den Bereichsvertrag aushandeln zu dürfen und die Sparschere nicht nur zu Lasten einer Berufsgruppe anzusetzen“, schließen Erschbamer und Dorigoni.

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