von ih 06.09.2017 10:32 Uhr

Grüne: „Privatvisiten sind keine gute Lösung“

Bereits seit einiger Zeit stöhnt Südtirol unter den langen Wartezeiten in der Sanität. Nun soll das Problem mit der Aufstockung von Privatvisiten behoben werden. Südtirols Grüne sehen diesen Schritt kritisch.

APA (dpa)

Die Grünen beurteilen diese Maßnahme als „eine gewaltige Verzerrung der öffentlichen Aufgabe, allgemeinen Gesundheitsschutz zu leisten“. Die öffentliche Sanität werde mit den Steuergeldern der Bevölkerung finanziert und habe somit den klaren Auftrag, für ein effizientes und rationelles Gesundheitssystem zu sorgen. Hier sei vieles verabsäumt worden: von der Informatisierung über die einheitliche Vormerkung bis hin zur rechtzeitigen Prävention des absehbar eintretenden Ärztemangels.

Landesrätin Stocker habe unbestritten viele vernachlässigte Baustellen von ihrem Vorgänger übernehmen müssen. Trotzdem könne es laut den Grünen nicht der richtige Weg sein, auf jedes Gesamtproblem mit kleinen Notpflastern zu begegnen. „Die Auslagerung der Visiten auf die private Tätigkeit der Ärzte scheint uns so ein Notpflaster – allerdings mit dem Zusatzproblem, dass damit Einkommensunterschiede zu medizinischen Versorgungsunterschieden führen“, so die Grünen.

Der Protest der Verbraucherschützer und die Zweifel innerhalb des Sanitätsbetriebes, etwa von Sanitätsdirektor Lanthaler, seien gerechtfertigt und sollten von den obersten Chefitäten des Südtiroler Gesundheitssystems nicht überhört werden, schließen die Grünen.

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