von ih 06.09.2017 18:13 Uhr

Bewaffneter greift Bürgermeister an

Ein 40-jähriger Niederösterreicher soll am Mittwoch einen oberösterreichischen Bürgermeister mit einem Pfefferspray attackiert und ihm eine Pistole an die Brust gesetzt haben. Dem Amtsleiter, der seinem Chef zu Hilfe kam, soll er einen Messerstich in den Arm versetzt haben. Der mutmaßliche Täter hat sich später selbst gestellt, sein Motiv dürfte im privaten Bereich zu suchen sein.

Symbolfoto: pixabay.com

Gegen 10.15 Uhr habe ein Mann das Gemeindeamt von Dimbach (Bezirk Perg) betreten, sei zum Bürgermeister gegangen und habe zu ihm gesagt: „Du bist schuld, Du hast mich ruiniert“, schilderte der oö. Polizei-Sprecher David Furtner der APA das Geschehen. Dann habe er den Ortschef mit einem Gas – vermutlich einem Pfefferspray – angesprüht. Das Opfer flüchtete in einen Kopierraum, der Täter folgte ihm und es sei zu einem Kampf gekommen.

Der Amtsleiter hörte den Lärm und eilte seinem Chef zu Hilfe. Es gelang ihm, die Männer zu trennen. Laut Furtner habe der Amtsleiter gesehen, dass der Täter dem Bürgermeister eine Pistole auf die Brust gesetzt habe, der Ortschef selbst will auch ein Klicken gehört haben. Ob die Waffe nicht losgegangen ist oder nicht echt war, sei unklar. Jedenfalls habe der oberste Gemeindebedienstete “sicherlich Schlimmeres verhindert”, so der Polizei-Sprecher.

Nachdem er den Angreifer vom Bürgermeister weggezogen hatte, wurde der Amtsleiter von dem Mann selbst attackiert und mit einem Messer am Unterarm verletzt. Er erlitt eine – nicht lebensgefährliche – Stichwunde. Der Bürgermeister benötigte laut Polizei nach dem Vorfall psychologische Betreuung. Er und eine weitere Mitarbeiterin der Gemeinde wurden zudem durch Reizgas in Mitleidenschaft gezogen.

Der Täter flüchtete nach der Messerattacke auf den Amtsleiter zu Fuß. Eine knappe Stunde später stellte er sich in Niederösterreich der Polizei. Er wurde festgenommen und am Nachmittag vom Landeskriminalamt Oberösterreich einvernommen. Zum Motiv war vorerst nichts bekannt. Laut Furtner dürften sich der 40-Jährige und der Bürgermeister seit Jahrzehnten flüchtig kennen. Die Amtsgeschäfte des Ortschefs hätten mit dem Angriff jedenfalls nichts zu tun. Der Verdächtige sei österreichischer Staatsbürger und lebe in Niederösterreich, nicht in der gut 1.000 Einwohner zählenden Gemeinde Dimbach.

APA

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