von ih 04.09.2017 06:34 Uhr

USA drohen Nordkorea mit Atomeinsatz

Die USA sind im Nordkorea-Konflikt auch zum Einsatz ihrer Atomwaffen bereit: US-Präsident Donald Trump hat dem Weißen Haus zufolge dem japanischen Ministerpräsidenten Shinzo Abe bei einem Telefongespräch zugesagt, dass die USA ihr eigenes Gebiet sowie ihre Verbündeten verteidigen würden, wobei “die volle Bandbreite der diplomatischen, konventionellen und nuklearen Möglichkeiten eingesetzt” würde.

APA (AFP)

Nordkorea hatte die Weltgemeinschaft am Sonntag mit einem erneuten Atomwaffentest schockiert, das Staatsfernsehen des Landes sprach von einer Wasserstoffbombe. Es war der bisher stärkste derartige Test des Landes. Das nordkoreanische Staatsfernsehen meldete die “erfolgreiche” Zündung einer Wasserstoffbombe von “beispielloser Kraft”.

Als Reaktion auf den Atomwaffentest Nordkoreas hat Südkorea am Sonntag eine Raketen-Ãœbung gestartet. Die südkoreanische Armee habe einen Angriff auf das Atomgelände des nördlichen Nachbarn simuliert, wobei auf “bestimmte Ziele” im Meer geschossen worden sei, teilte der südkoreanische Generalstab nach Angaben der amtlichen Agentur Yonhap mit. Die Ãœbung sei eine “Antwort auf den sechsten Atomtest des Nordens”, es seien ballistische Hyunmoo-Raketen und Kampfjets vom Typ F-15k zum Einsatz gekommen. Die simulierten Ziele seien unter Berücksichtigung der Entfernung zum im Nordosten Nordkoreas liegenden Atom-Testgelände festgelegt worden.

US-Präsident Donald Trump bekräftigte im Konflikt um Nordkoreas Atomwaffenprogramm seine Entschlossenheit, das eigene Land und Verbündete zu verteidigen – “mit der vollen Bandbreite der zur Verfügung stehenden diplomatischen, konventionellen und nuklearen Kapazitäten”.

Trump erklärte das dem Weißen Haus zufolge am Sonntag in einem Telefongespräch mit dem japanischen Ministerpräsidenten Shinzo Abe nach dem jüngsten Atomwaffentest Pjöngjangs. Beide Spitzenpolitiker hätten Nordkoreas “anhaltende destabilisierende und provozierende Aktionen” verurteilt, die “eisenharten” beiderseitigen Verteidigungsverpflichtungen bekräftigt und eine weitere enge Zusammenarbeit vereinbart, hieß es weiter. Zuvor hatte Trump ein weltweites Handelsembargo ins Spiel gebracht. Die USA erwägten, die Handelsbeziehungen zu allen Staaten einzustellen, die Geschäfte mit Nordkorea machten, teilte Trump über den Kurznachrichtendienst Twitter mit. Wichtigster Handelspartner Nordkoreas ist China.

Bereits zuvor hatte Verteidigungsminister James Mattis Nordkorea gewarnt, dass es im Fall einer Bedrohung der USA oder derer Verbündeten mit einer massiven militärischen Antwort rechnen müsse.

Am Montag soll der UNO-Sicherheitsrat zu einer Sondersitzung zusammenkommen. Die Sitzung sei von den USA, Japan, Großbritannien, Frankreich und Südkorea beantragt worden, teilte die US-Vertretung bei den Vereinten Nationen mit. UNO-Generalsekretär Antonio Guterres verurteilte den Atomtest und sprach von einer schwerwiegenden Destabilisierung der Sicherheit in der Region. Er rief den nordkoreanischen Machthaber Kim Jong-un dazu auf, derartige Handlungen einzustellen. Der UNO-Sicherheitsrat hatte erst im Juli die Strafmaßnahmen gegen die Regierung in Pjöngjang als Reaktion auf Raketentests verschärft.

APA

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