Renzler (SVP) fordert solidarische Steuerverteilung
„Steuergerechtigkeit“ bedeutet in der Theorie für Renzler, dass sich die Steuern an der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit des Steuerzahlers orientieren. Leider aber werde dieser Grundsatz in der Praxis ungerecht umgesetzt. Von der großen Steuerlast seien in Italien vor allem die Lohnabhängigen, die öffentlich Bediensteten, die Rentner, die Pensionisten und die Familien betroffen. Dies wirke sich zwangsläufig negativ auf ihren Lebensstandard und ihre Lebensqualität aus. Im Gegensatz zu ihnen, könnetn gar einige Berufsgruppen aus der Wirtschaft dank verschiedenster Abschreibemöglichkeiten die Steuerbelastung leichter stemmen.
„Daraus ergibt sich unweigerlich eine unterschiedliche Behandlung gegenüber jenen, die solche steuerlichen Möglichkeiten nicht haben. Diese Tatsache sorgt für großen Unmut in der Südtiroler Bevölkerung und wird als ungerecht und unverantwortlich empfunden. Mittlere Einkommen und Geringverdiener sind anders einzustufen als Kapital und Vermögen“, erklärt Renzler.
Ein weiteres Problem stellt für den SVP-Politiker die Steuergerechtigkeit innerhalb einzelner Berufsgruppen dar. Bei hoher Leistungsfähigkeit und dementsprechenden finanziellen Einnahmen sollten andere Steuerbestimmungen und Befreiungen gelten, als wie für die Leistungsschwachen derselben Berufsgruppe.
„Ich bin mir sehr wohl im Klaren darüber, dass die Südtiroler Landesregierung nur geringe Spielräume im Bereich der Steuergesetzgebung hat. Jedoch sind bestehende Möglichkeiten voll auszuschöpfen. In diesem Sinne gilt es zuallererst die Steuerhinterziehung“, mahnt Helmuth Renzler, „inklusive Schwarzarbeit stärker zu bekämpfen. An die Solidarität der Vermögenden zu appellieren ist zwecklos. Die Mittelschicht muss ihre Situation endlich erkennen und die wahre Steuergerechtigkeit und Solidarität hart einfordern.“