von ih 23.08.2017 17:02 Uhr

Zu lange im Spital gewartet: 23-Jähriger tot

In Neapel ist ein schwerverletzter Mann nach stundenlangem Warten im Spital gestorben. Laut einem Bericht der Neuen Zürcher Zeitung haben die Behörden nun die Ermittlungen wegen fahrlässiger Tötung aufgenommen. Das italienische Gesundheitswesen ist für seine schweren Missstände bereits bekannt.

APA (epa)

Der Tod des jungen Italieners im Spital von Neapel sorgt seither für große Entrüstung. Der 23-jährige Antonio Scafuri war nach einem Verkehrsunfall am vergangenen Mittwochabend in das Krankenhaus “Santa Maria di Loreto Nuovo” eingeliefert worden. Doch die lange Wartezeit wurde für den schwerverletzten Mann zum Verhängnis. Er erlag noch am Folgetag seinen Verletzungen, die er sich beim Unfall zugezogen hatte.

Der Leiter der zuständigen Sanitätsbetriebe musste gegenüber den Medien zugeben, dass die schlechte Organisation des Pflegepersonals der Grund für den Tod des jungen Mannes sei. Für die Hinterbliebenen des 23-Jährigen freilich ein schwacher Trost. Die Staatsanwaltschaft hat nun ein Verfahren wegen fahrlässiger Tötung eingeleitet.

In Italien sind gravierende Missstände im öffentlichen Gesundheitswesen keine Seltenheit. Besonders im Süden des Landes kommt es immer wieder zu Fällen, die für die Patienten tödlich enden. Ein Schlussbericht des italienischen Parlaments über folgenschwere Fehler im Gesundheitsbereich kommt sogar zum Ergebnis, dass es in der Zeit von 2009 bis 2012 zu 570 ähnlichen Vorfällen in privaten wie öffentlichen Sanitätseinrichten gekommen sein soll.

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