von ih 14.08.2017 10:54 Uhr

„Tax Freedom Day …und jährlich lacht der Finanzminister“

Der Tax Freedom Day ist der erste Tag des Jahres, an dem die Steuerzahler genug Geld verdient haben, um die jährlichen Steuern und Abgaben zu bezahlen. Ab 15. August gehört das Einkommen wieder uns.

Heuer fällt der Tax Freedom Day auf den 15. August und das Einkommen der Tiroler fließt wieder in die eigene Geldtasche. „Im Jahr 2016 war der Österreichische Tax Freedom Day der 21. August und damit auf einem beunruhigend spätem Rekordnivau. Heuer können die Steuerzahler bereits eine Woche früher in die eigene Tasche wirtschaften, das freut mich“, so Clemens Plank, Landesvorsitzender der Jungen Wirtschaft Tirol. „Diese positive Entwicklung liegt vor allem an der Steuerreform. Gute Maßnahmen der Regierung zeigen Wirkung“.

Im internationalen Ländervergleich besteht aber immer noch dringender Aufholbedarf: „Wir sind Spitzenreiter im Bezug auf Lohn- und Lohnnebenkosten in Europa. Im OECD-Vergleich belegen wir den traurigen sechsten Platz. Zwei Drittel der EU-Staaten sind hier besser aufgestellt als Österreich“, erklärt Plank. „In Deutschland arbeiten die Menschen bis zum 19. Juli, bis das Einkommen ihnen gehört. In Großbritannien war der Tax Freedom Day bereits am 12. Juni. Wir in Österreich sind teilweise eineinhalb Monate später dran. Im Jahr 1976 war der Tax Freedom Day in Österreich noch Ende Juni. Wir sind ein Land voller Innovationen und Entwicklungen – dennoch bewegen wir uns immer weiter zurück. Von einem ganzen Jahr bleiben nur gut vier Monate, wo das selbst verdiente Geld auch bei einem bleibt. Das ist traurig, aber wahr“, so der Landesvorsitzende der Jungen Wirtschaft verärgert.

Mit 47,1 Prozent liegt die österreichische Abgabenquote hoch über den OECD-Durchschnitt von 36 Prozent. „Ziel muss es sein, die Abgabenquote auf mindestens 40 Prozent zu reduzieren. Wir brauchen eine reformwillige und mutige Regierung, denn nur dann können für Arbeitnehmer und Arbeitgeber Verbesserungen geschaffen werden“. Doch der Gründergeist und der Optimismus unter Tirols Jungunternehmern bleibt stark. Im Vorjahresvergleich blickten nur 14 Prozent optimistisch in die Zukunft, im Mai 2017 erwarten sich bereits 36 Prozent der Tiroler Jungunternehmer, dass sich die wirtschaftliche Lage verbessern wird. „Diese Stimmung muss mitgenommen und durch gute Maßnahmen weiter gefördert werden“, so Plank.

So wollten laut einer Umfrage vom Mai 2017 unter den Jungunternehmern auch 35 Prozent der Jungunternehmer mehr investieren und neue Mitarbeiter einstellen. Nur die Lohnnebenkosten bleiben weiterhin eine schwere Hürde und sind für 64 Prozent eine zu hohe Belastung. „Wir brauchen einen gesunden und erfolgreichen Standort um den Wirtschaftsmotor weiter am Laufen zu halten. Und das ist nur mit den richtigen Maßnahmen möglich“, so Clemens Plank abschließend.

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