von ih 26.07.2017 14:30 Uhr

Männer in der Sperma-Krise

Mediziner aus aller Welt schlagen Alarm. Laut einem Bericht des Fachmagazin Human Reproduction Update ist in einer Studie festgestellt worden, dass die Spermienanzahl bei Männern in den vergangenen Jahren bemerkenswert zurückgegangen ist. Die Verringerung der Samenzellen soll seit 1973 zwischen 50 und 60 Prozent abgenommen haben.

Sperma (Symbolbild) - Foto: Pixabay

Der Trend des massiven Spermienrückgangs sei vor allem in Europa, Nordamerika, Australien und Neuseeland zu beobachten. Bei Männern aus anderen Teilen der Welt wie Südamerika, Asien und Afrika wurden hingegen keine derart radikalen Rückgänge der Spermienzahl festgestellt.

Insgesamt ist die Konzentration der Spermien pro Milliliter Sperma um insgesamt 52,4 Prozent zurückgegangen. Im gleichen Zeitraum ist die Anzahl der Spermien pro Samenerguss um 59,3 Prozent gesunken.

„Angesichts der Bedeutung der Spermien für die männliche Fruchtbarkeit und die menschliche Gesundheit ist diese Studie ein dringender Weckruf für Forscher und Gesundheitsbehörden auf der ganzen Welt“, warnt der Mediziner Hagai Levine, der maßgeblich an der Studie beteiligt war.

„Keine Panik! Der Mann stirbt nicht aus“

Andere Wissenschaftler, wie etwa Stefan Schlatt von der Universität Münster, sehen jedoch keinen Grund zur Panik und entgegnen: „Keine Panik! Der Mann stirbt nicht aus. Die Männer in den westlichen Industrienationen haben immer noch rund 47 Millionen Spermien je Milliliter Ejakulat“.

Die Weltgesundheitsorganisation geht erst bei einer Anzahl von 39 Millionen Spermien pro Samenerguss von Unfruchtbarkeit aus. Davon sei jedoch nur eine kleine Gruppe von Männern betroffen, wobei dieser Wert immer noch nicht bedenklich sei. Das eigentliche Problem für die Fruchtbarkeit von Paaren sei hingegen das Alter – weniger das Alter des Mannes, sondern jenes der Frau.

Über die Ursachen des Spermienrückgangs ist sich die Wissenschaft noch uneins. Hodentumore, Umwelteinflüsse oder andere Faktoren könnten zur sinkenden Quantität beigetragen haben. Vieles davon bleibt jedoch Spekulation. Trotzdem scheint vor allem in den westlichen Industrienationen etwas zu passieren, das dazu führt, dass die sensiblen Hoden schlechter Spermien produzieren.

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