von ih 20.07.2017 12:08 Uhr

Es geht auch ohne Öl

Im Oktober vergangenen Jahres hat das neue Freizeit- und Wellnesszentrum „Quellalpin Kaunertal“ in Feichten nach gut einjähriger Umbauzeit seine Pforten geöffnet. Neben den vielfältigen Angeboten zeichnet sich das Quellalpin durch ein zukunftsweisendes Energiekonzept aus Basis erneuerbarer und vor Ort verfügbarer Energieträger aus.

Foto: Quellalpin Kaunertal

Wasserkraft und Erdwärme spielen zusammen

Ausschlaggebend für die Entscheidung, das Freizeitzentrum mit Erdwärme zu beheizen, war das gemeindeeigene Trinkwasserkraftwerk.

„Wir erzeugen den Großteil des für den Betrieb der Wärmepumpe notwendigen Stroms im gemeindeeignen Trinkwasserkraftwerk Verpeil. In der Kombination Wasserkraft und Erdwärme können wir unsere lokalen Energieressourcen optimal nutzen“, erklärt Bürgermeister Pepi Raich. Nicht hinter dem Berg halten will Raich mit den beträchtlichen Investitionskosten für die Erdwärmeversorgung. Auch gab es bei den Bohrungen für die Erdwärmesonden einige Probleme. „Ohne die tatkräftige Unterstützung durch das Land Tirol und die TIWAG hätten wir uns diese Investition nicht leisten können“, so der Kaunertaler Bürgermeister.

„Die Verwendung eines Wärmepumpen-Systems hier im Quellalpin Kaunertal verdeutlicht eindrucksvoll die hohe Energieeffizienz dieser modernen Technologie“, betont Thomas Gasser, Vorstandsdirektor der TIWAG. Im Rahmen ihrer jährlichen Energieeffizienzpakete forciert die TIWAG daher die Förderung von Wärmepumpenanlagen als nachhaltiges, umweltfreundliches und kostengünstiges Raumheizsystem der Zukunft.

80.000 Liter Heizöl ersetzt

Anstatt den Überschussstrom aus dem Gemeindekraftwerk in das öffentliche Netz einzuspeisen, fließt er nun über die Wärmepumpe in die Wärmeversorgung des Quellalpin. Aus einer Kilowattstunde Überschussstrom werden über die Erdwärmepumpe vier Kilowattstunden Wärme erzeugt. 80.000 Liter Heizöl oder 250.000 Kilogramm CO2 werden so eingespart.

Grundlage für die innovative Energielösung war ein Ressourcenbewirtschaftungskonzept, das die Wasser Tirol für die Gemeinde Kaunertal erstellt hat. Dabei wurden der Energiebedarf aller öffentlichen Gebäude sowie die Ressourcen der Gemeinde erhoben und Energielösungen auf Basis der vorhandenen Ressourcen erarbeitet. „Mit diesem gesamthaften Ansatz kommt man zu besseren, nachhaltigen Lösungen“, so Rupert Ebenbichler, Geschäftsführer der Wasser Tirol.

Energiekosten halbiert

Im laufenden Betrieb bringt die innovative Wärmeversorgung erhebliche Einsparungen. „Wir gehen davon aus, dass die jährlichen Energiekosten weniger als die Hälfte einer Ölheizung betragen“, rechnet der Geschäftsführer des Quellalpin, Gerhard Larcher, vor. Das liegt nicht nur daran, dass das Erdreich keine Rechnung schickt. Auch die Effizienz des Energiesystems ist höher als bei einem Ölbrenner.

Das nachhaltige Energiekonzept fügt sich nahtlos in die Gesamtausrichtung des „Quellalpin Kaunertal“ ein. Ganz nach dem Motto „Eintauchen in ein naturverbundenes Wohlfühl- und Freizeiterlebnis“ spielen neben dem mit dem Qualitätssiegel ausgezeichneten Quellwasser Holz, Granit und Heu eine wesentliche Rolle.

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