von red 18.07.2017 12:25 Uhr

Gemeinde Mühlwald nimmt AVS-Wegweiser ab

Die Gemeinde Mühlwald hat die Wanderwege auf ihrem Gemeindegebiet neu beschildert und die Wegweiser des Alpenvereins eigenmächtig abgenommen. Obwohl das Beschilderungskonzept nicht mit den landesweit einheitlichen Richtlinien kompatibel ist, lobt Senator Hans Berger das Vorgehen der Gemeinde.

Die neuen Wegweiser in Mühlwlad - Bild: AVS

„Endlich steht die Information für den Wanderer mit leicht lesbaren und auch langlebigen Schildern im Vordergrund und nicht irgendwelche nostalgischen Standpunkte einiger Präsidenten“, schreibt Hans Berger auf seiner Facebook-Seite und fügt am Schluss hinzu: „Bravo, Gemeinde Mühlwald“.

Rund 300 neue Stangen und 600 Schilder stellte die Gemeindeverwaltung in den vergangenen Wochen auf. „Grundsätzlich gehe ich davon aus, dass die Landesregierung unser Projekt sehr positiv beurteilen wird“, sagt Bürgermeister Paul Niederbrunner der Tageszeitung.

Der Südtiroler Alpenverein, der auch in der Gemeinde Mühlwald Wegehalter ist, ist mit dieser Vorgehensweise nicht einverstanden und wendet sich mit einem offenen Brief an den Landeshauptmann.

„Abgesehen von unseren Konsequenzen, ob wir weiterhin die ehrenamtliche Funktion als Wegehalter wahrnehmen und die Entfernung unserer Hinweisschilder einfach dulden, ist nun für die Einhaltung verbindlicher Rahmenbedingungen im allgemeinen Interesse die Landesverwaltung zuständig“, schreibt Präsident Georg Simeoni.

Laut ihm sei es kaum vorstellbar, würde jede Gemeinde die Straßenbeschilderung in ihrem Gebiet nach eigenen individuellen Vorstellungen gestalten. Aber auch die inhaltlichen Hinweise wie Nah- und Fernziel sowie Zeitangaben würden einem umfassenden Geografischen Informationssystem zu Grunde liegen, dessen Berücksichtigung aus den dem Alpenverein vorliegenden Informationen „nicht zu erkennen“ sei.

Nicht zuletzt ist auch die Anwendung der Flurnamen ein Kritikpunkt. „Gerade weil die Wegeschilder im Mittelpunkt der Diskussionen zur Toponomastik stehen und mit dem Abkommen zwischen Alt-Landeshauptmann Durnwalder und mit den ehem. Ministern Fitto und Delrio eine einvernehmliche Regelung besteht, wird die zweinamige Angabe weitestgehend unbedeutender Flurnamen keinesfalls zu einer Beruhigung in der Materie beitragen“, so Simeoni.

Der Alpenverein fordert dazu auf, die neue Beschilderung abzubauen und gemäß den landesweit einheitlichen Kriterien zu erneuern.

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  1. Diandl
    18.07.2017

    Durch die zweinamige Beschilderung soll dem unwissenden Bürger suggeriert werden, daß es sich um ein seit jeher mehrsprachiges Gebiet handelt. Warum sonst gäbe es eine italienische Bezeichnungen für die einzelnen Orte?
    Dem Wanderer, insbesondere dem Touristen wird durch die erfundenen italienischen Namen ein falsches Bild vorgegaukelt. Er weiß nicht, daß über Jahrhunderte nur die authentischen deutschen und ladinischen und einige wenige italienische Namen in Gebrauch waren, und daß der selbsternannte “Wissenschaftler” Ettore Tolomei in zwei Wochen dank seiner blühenden Phantasie 8000 italienische Orts- und Flurnamen frei erfunden hat.
    Der Tourist wird sich durch eine flächendeckende zweinamige Beschilderung in seiner Meinung bestärkt sehen, daß Süd-Tirol ein italienisches Gebiet mit gut Deutsch sprechender Bevölkerung sei,
    und daß die deutschen Ortsbezeichnungen nur ihm zuliebe zum besseren Verständnis angebracht würden. (“Die Einheimischen hier können so gut Deutsch, weil so viele deutsche Gäste herkommen”- das glauben viele deutsche Urlauber.)
    Der römische Abgeordnete Giovanni Montani (einst Hansl Berger) findet das in Ordnung. “Authentizität” als vielgebrauchtes Schlagwort seiner Herkunftsbranche bezieht er nur auf die Muspfanne, die er seinen Hausgästen in seinem verschnörkelten Hotel vorsetzt. Authentische Ortsnamen sind für ihn hingegen nostalgische Träumereien.
    Bravo, Giovanni, kriegst sicher bald eine römische Auszeichnung um den Hals gehängt! Für besondere Verdienste für Italien.
    Von mir persönlich bekommst Du etwas anderes, sollten wir uns einmal kreuzen!


  2. 18.07.2017

    Man sollte vielleicht beim AVS ein paar Leute abbauen und nicht diese neuen Schilder wieder entfernen.
    Die sind doch hervorragend gemacht.

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