von lf 16.07.2017 09:08 Uhr

Südtiroler Vereinswesen in Gefahr

Der freiheitliche Parteiobmann Andreas Leiter Reber sieht einen Angriff des Staates Italien auf das Südtiroler Vereinswesen bevorstehen. Er macht auf die Gefahren aufmerksam, die von der noch vom ehemaligen PD-Ministerpräsident und Matteo Renzi angestoßene Reform drohen, die demnächst im römischen Parlament beschlossen werden soll.

Foto: Musikverein Judicarien - Foto: MV Judicarien

„Das Ehrenamt ist eine der Säulen der Südtiroler Gesellschaft. Jetzt droht unseren ehrenamtlichen Vereinen durch die Reform aus der Feder des SVP-Freundes Renzi neues Ungemach: es winkt eine Welle an zusätzlicher Bürokratie sowie eine mögliche Einschränkung von Südtirols autonomen Befugnissen”, so Leiter Reber.

Laut Leiter Reber sieht die Reform des sog. „Terzo Settore” vor, dass sich gerade Amateursportvereine entscheiden müssen, ob sie noch im Landesregister der ehrenamtlichen Vereine eingetragen sein wollen – wobei sie einen Teil der bisherigen steuerlichen Vergünstigungen verlieren würden – oder ob sie lediglich in ein gesamtstaatliches Register eingetragen würden.

Dies würde zwar die Anwendung der bisherigen Steuervergünstigungen größtenteils garantieren, die Vereine aber der Aufsicht von römischen Behörden ausliefern. Der Freiheitliche sieht einem solchen Szenario mit großer Sorge entgegen. „Wie die italienischen Behörden unsere Vereine behandeln, konnte man erste kürzlich beim SSV Bozen sehen, der von der italienischen Finanzverwaltung massiv unter Druck gesetzt wird.

Bürokratischer Irrsinn droht

Der Blaue nennt weitere Nachteile, die eine vom Koaltionspartner der SVP forcierten Reform mit sich bringen würde: „Für die anderen ehrenamtlichen Vereine, die im Landesregister eingetragen bleiben, droht bürokratischer Irrsinn: bei jeder Neuwahl des Vorstandes muss nachgewiesen werden, dass keine Unwählbarkeitsgründe vorliegen, der Vereinsname muss verändert und um ein bürokratisches Monsterkürzel ergänzt werden, es besteht eine Mindestmitgliederzahl von sieben Mitgliedern (bisher sind es drei), die sog. „gewerblichen Nebentätigkeiten” (z.B. Erlöse aus Kartenverkäufen eines Theatervereines bei Aufführungen) werden ab Inkrafttreten der Reform teilweise besteuert. Auch bei der Rechnungslegung scheinen Neuerungen zu drohen, deren Auswirkungen auf die Südtiroler Vereine noch nicht abgeschätzt werden können, etwa die Pflicht zur Einsetzung externer Kontrollorgane, die entsprechende Kosten verursachen. Wir Freiheitliche werden hier darüber wachen, dass die autonomen Befugnisse Südtirols bestmöglich ausgenutzt werden, um die Probleme für unsere Vereine, die durch diese „Reform” drohen, so gering wie möglich zu halten“.

„Jedenfalls“, so resümiert ALR, „zeigt sich wieder einmal, dass für unsere Heimat Südtirol aus Rom immer wieder Neues kommt – doch selten Gutes und, sofern es von der SVP-Mutterpartei PD kommt, so gut wie nie etwas Sinnvolles“.

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