von red 02.06.2017 15:14 Uhr

SPRAR: Streit um Aufnahme junger Afrikaner

Der Gemeinderat von Tramin hat am Montag das umstrittene staatliche Flüchtlingsprogramm SPRAR mehrheitlich angenommen. Damit sollen in der Unterlandler Gemeinde demnächst junge Afrikaner untergebracht werden. Doch das letzte Wort scheint noch nicht gesprochen zu sein.

APA (Symbolbild/AFP)

Für die Gemeinderätin Annemarie Atz Teutsch (SVP) ist die Annahme des SPRAR-Programms in Tramin absolut nicht nachvollziehbar.

Im Gespräch mit UT24 erzählt sie, dass sie sich ihre Entscheidung im Gemeinderat nicht leicht gemacht habe. Dennoch sei sie zum Schluss gekommen, dagegen zu stimmen. Dabei kritisiert sie vor allem den Umstand, dass die Ratsmitglieder erst kurz vor der Abstimmung über das Flüchtlingsprogramm informiert worden seien.

Viele Fragen seien offen, und dennoch habe Tramin dem umstrittenen Flüchtlingsprogramm zugestimmt. „Wir haben noch nicht einmal eine Unterkunft“, so Atz Teutsch. Doch laut der Gemeinderätin sei Tramin von Landeshauptmann Kompatscher „finanziell bedroht“ worden, damit SPRAR angenommen werde.

Gemeinderätin fordert Obergrenze

„Das ist eine Diktatur, was sich Kompatscher hier erlaubt“, ist die Gemeinderätin zornig.

Stattdessen würde sie es als sinnvoll erachten, wenn sich der Landeshauptmann für eine Obergrenze von Flüchtlingen in Südtirol einsetzen würde. Diesen Vorschlag habe sie schriftlich im Gemeinderat deponiert.

Tramins Bürgermeister Wolfgang Oberhofer (SVP) wollte sich auf Nachfrage von UT24 nicht zur laufenden Diskussion äußern. „Da möchte ich nichts dazu sagen“, so Oberhofer. Die Kritik aus der Bevölkerung und Teilen des Gemeinderats bezeichnete er als „Hetze, die nicht sein muss“.


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