von ih 24.05.2017 17:36 Uhr

Studentin bringt VdB durcheinander

Österreichs Bundespräsident Alexander Van der Bellen ist bei seinem Besuch in Slowenien ordentlich ins Straucheln geraten. Wie die Tageszeitung Österreich berichtet, hat ihn die Frage einer Studentin bei einer Diskussionsveranstaltung an der Universität Laibach, in Erklärungsnot gebracht.

APA

Eine Studentin hatte in ihrer Frage darauf hingewiesen, dass die Wahl Van der Bellens zum Bundespräsidenten als „Sieg über rechtsextreme Parteien in Europa“ verstanden worden sei. Nach dem Zerfall der rot-schwarzen Regierung in Österreich laufe nun allerdings alles darauf hinaus, dass die FPÖ an der nächsten Regierung beteiligt sein werde. Die Freiheitlichen seien für die Studentin allerdings eine „rechtsextreme Partei“, die dem französischen Front National ähnle.

„Sie bringen mich in eine schwierige Lage“, antwortete Van der Bellen darauf. „Ich befinde mich hier zwar unter Freunden, aber ich bin trotzdem ein österreichischer Politiker und sollte nicht allzu sehr die Position österreichischer politischer Parteien kommentieren“, so der ehemalige Grünen-Chef. Der Konflikt innerhalb der Koalition sei nicht neu, weshalb man jetzt schon wisse, dass es nach der Wahl eine Koalition geben müsse, „weil keine Partei mehr als 50 Prozent haben wird“.

VdB warnt vor Populismus-Etikette

Der Bundespräsident sprach sich zudem dafür aus, „vorsichtig mit der Bezeichnung Populist zu sein“. „Heutzutage wird jeder Populist genannt“, kritisierte er die Populismus-Etikette. Van der Bellen nahm zusammen mit dem slowenischen Staatspräsidenten Borut Pahor an der Diskussionsveranstaltung teil.

Aufmerksame Beobachter vermuten, dass Van der Bellen seine Wortwahl nach dem großen Aufreger um seinen Kopftuch-Sager bewusst zurückgehaltend getroffen hatte. Damals hatte er sich dafür ausgesprochen, alle Frauen sollten „aus Solidarität“ gegenüber muslimischen Frauen ein Kopftuch tragen (UT24 berichtete).

Gleichzeitig machte er in Laibach allerdings keinen Hehl daraus, dass er Grenzkontrollen innerhalb der Europäischen Union kritisch gegenüberstehe.

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